Hennef – Die SPD schickt das jüngste Mitglied des Stadtrates ins Rennen um den Chefposten im Rathaus. Mario Dahm (30) soll bei der Kommunalwahl im September Nachfolger von Bürgermeister Klaus Pipke (CDU) werden. Der Doktorand der Geschichtswissenschaft und wissenschaftliche Mitarbeiter im Team des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann, wurde zu Wochenbeginn einstimmig vom Parteivorstand der Sozialdemokraten vorgeschlagen. Offiziell nominiert werden soll Dahm am 21. Januar von der Mitgliederversammlung.
„Mario Dahm mag vergleichsweise jung sein, er bringt aber viele Jahre politischer Erfahrung mit, unter anderem als Ratsmitglied, Mitglied im Unterbezirksvorstand und als Vorsitzender der Jusos im Rhein-Sieg-Kreis“, sagte die Hennefer SPD-Vorsitzende Hanna Nora Meyer am Freitag bei der Präsentation des Kandidaten. Nach Angaben von Meyer sehen die Hennefer Sozialdemokraten gute Chancen, CDU-Bürgermeister Klaus Pipke nach 16 Jahren im Amt beerben zu können.
„Nachhaltigkeit“, „soziale Gerechtigkeit“ und „digitales Hennef“
Vor allem, nachdem der NRW-Verfassungsgerichtshof im Dezember die Abschaffung der Stichwahl bei der Bürgermeisterwahl für ungültig erklärt hatte. Vor diesem Hintergrund glaubt auch Dahm, der bei der Kommunalwahl 2014 mit 40 Prozent das beste Ergebnis eines Hennefer SPD-Kandidaten geholt hatte, „gute Chancen für eine progressive Mehrheit im Stadtrat“ und damit auch gute Chancen bei seiner Kandidatur zu haben. Im anstehenden Kommunalwahlkampf will Dahm mit den Themen „Nachhaltigkeit“, „soziale Gerechtigkeit“ und „digitales Hennef“ punkten.
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„Ich werde nicht, wie das oft üblich ist, alles schlechtreden, was der bisherige Amtsinhaber politisch verantwortet hat“, kündigte er an. Allerdings sei es nötig, neue Akzente zu setzen. „Wir brauchen beispielsweise noch mehr Plätze an den offenen Ganztagsschulen, um allen Kindern die gleichen Bildungschancen zu geben, ich mache mich seit Jahren schon für das 365-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr stark und möchte auch mithilfe der Digitalisierung das Handeln der Stadtverwaltung transparenter machen.“
Sein Alter sieht Dahm nicht als Hindernis für eine Kandidatur. „Zwar habe ich keine jahrelange Verwaltungserfahrung, aber das erforderliche Wissen ist in der Stadtverwaltung ja schon vorhanden. Man muss es halt nur in einigen Bereichen in eine andere Richtung lenken.“