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Ärger über SanierungDie Bezirksregierung will den Siegtalradweg Windeck übertragen

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Der Siegtalradweg ist für Windecker Fußgänger und Radfahrer eine zentrale Verbindung. 

Windeck – Die Sanierung des Siegtalradweges zwischen Dattenfeld und Dreisel scheint greifbar nahe. Das jedenfalls geht aus einem Lösungskonzept hervor, das die Kölner Bezirksregierung in dieser Woche überraschend präsentiert hat. Das Land könne der Gemeinde Windeck seine rund zehn Kilometer Strecke übertragen. Die wiederum könne dann Mittel des Bundes für finanzschwache Gemeinden beantragen, aus denen die Sanierung womöglich zu 100 Prozent finanziert werde, beschreibt die Kölner Behörde.

Bürgermeisterin Alexandra Gauß überraschte das Konzept in Berlin, wo sie als Präsidiumsmitglied des Städte- und Gemeindebundes Vertreter des Bundestages traf. Kürzlich habe es ein erstes Spitzengespräch mit Bezirksregierung, Kreis und Gemeinde gegeben, berichtete sie am Mittwoch. Dort sei die „komplexe Situation“ erörtert worden. „Wir hatten verabredet, einen entscheidungsfähigen Vorschlag zu erarbeiten“, berichtete sie.

Siegtalradweg in Windeck mit Steinen gesperrt

Die Bezirksregierung hatte den Abschnitt zwischen Dreisel und Dattenfeld Ende April überraschend mit Steinwällen gesperrt, weil Radfahrer und Fußgänger die vor rund zwei Jahren aufgestellten Sperrschilder und Zäune immer wieder ignorierten und sich so selbst gefährdeten. Sie sei als Eigentümer in der Verkehrssicherungspflicht, argumentierte die Bezirksregierung.

Viele Menschen in Windeck waren entsetzt. Der Radweg ist Teil eines europaweiten Wegenetzes und eine zentrale örtliche Verbindung. Von einem Steilhang unterhalb der Kreisstraße zwischen Dreisel und Dattenfeld war in der Vergangenheit trotz umfangreicher Sicherung immer wieder Geröll auf den Weg gerutscht.

Windeck: Langfristige Perspektive für den Siegtalradweg erarbeiten

„Wenn es jetzt möglich ist, das Problem jetzt über die Radwegeförderung zu lösen, ist das doch super“, kommentierte Gauß am Mittwoch. Schließlich bestehe das Problem seit rund zehn Jahren. Sie sei „dankbar“, dass die Bezirksregierung daran mitarbeiten wolle, die Grundlagen für eine Förderung zu schaffen, erklärte sie. Ein Gutachter sei beauftragt, abzuschätzen, welche Maßnahmen nötig seien, „um eine langfristige Perspektive“ für den Radweg zu erarbeiten.

Wenn die Expertise vorliege, könnten konkrete weitere Schritte geplant werden. Gauß legt Wert darauf, dass der Siegtalradweg nicht nur für den Tourismus Bedeutung habe: „Für uns ist das ein zentrales Thema der Binnenmobilität.“

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Zurückhaltend wird der Vorschlag aus Köln von Landrat Sebastian Schuster kommentiert: „Generell haben die Siegunterhaltungswege eine zentrale Funktion für den Alltags- und Freizeitradverkehr im Siegtal. Daher ist es ein zentrales Ziel des Rhein-Sieg-Kreises, diese Wege zu erhalten und qualitativ hochwertig weiterzuführen“, schreibt die Pressestelle. „Wie das sicher gestellt werden kann, muss jetzt in intensiven Gesprächen aller Beteiligten erörtert werden. Solange dieses Verfahren im Gange ist, möchte der Rhein-Sieg-Kreis einer Entwicklung nicht vorgreifen.“

Das Angebot, den Radweg in kommunale Hände zu übernehmen, richtet sich auch an die übrigen Gemeinden im Siegtal. Dabei geht es allerdings nicht um die gesamte Trasse an einem Stück. Die nämlich stellt sich als Flickenteppich dar. Nur Abschnitte – in Einzelfällen weniger als 100 Meter am Stück – gehören der Bezirksregierung. Zu den übrigen Eigentümern gehören Deutsche Bahn, Landesbetrieb Straßen, Rhein-Sieg-Kreis und schon heute die Gemeinde. Ein Teil der Trasse, die die Bezirksregung bereits als Radweg ausweist, ist zwischen Rosbach und Au erst in Planung.