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BundesverkehrswegplanBUND votiert gegen Südtangente und neue Rheinquerung

Lesezeit 2 Minuten

Wird zwischen Niederkassel und Köln-Godorf eine Rheinbrücke gebaut?

  1. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt zahlreiche regionale Verkehrsprojekte aus dem Bundesverkehrswegeplan ab.
  2. Die Kritik des BUND richtet sich unter anderem gegen die geplante Südtangente, die die Bonner Autobahnen über die Ausläufer des Siebengebirges mit der Autobahn 3 verbinden soll, und gegen eine neue Rheinquerung.

Rhein-Sieg-Kreis – Der jüngst veröffentlichte Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans stößt bei Umweltschützern in der Region auf Ablehnung.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt zahlreiche regionale Verkehrsprojekte, die in dem Plan aufgeführt sind, als nicht zukunftsfähig und nicht verträglich ab.

Die Kritik des BUND richtet sich unter anderem gegen die geplante Südtangente, die die Bonner Autobahnen über die Ausläufer des Siebengebirges mit der Autobahn 3 verbinden soll, und gegen eine neue Rheinquerung zwischen dem linksrheinischen Bereich Wesseling/Köln-Godorf und dem rechtsrheinischen Niederkassel-Lülsdorf.

„Bedarf beider Projekte fraglich“

Beide Vorhaben stünden dem Schutz „der wenigen noch verbliebenen unzerschnittenen Freiräume, der Naherholungsgebiete, Agrarflächen und nicht zuletzt wertvoller Arten- beziehungsweise Naturschutzflächen“ entgegen, argumentiert Achim Baumgartner, der Sprecher des BUND Rhein-Sieg.

Zudem sei der Bedarf beider Projekte fraglich. Zur Lösung der Verkehrsprobleme in der Region setzen die Umweltschützer unter anderem auf die Ertüchtigung bereits bestehender Ost-West-Achsen. Diese seien deutlich kostengünstiger und umweltschonender.

Die Wähler als Maßstab

Als Beispiel nennt Baumgartner die Beseitigung von Engpässen auf der Autobahn 565, der A 560, der A 59 sowie auf der Bundesstraße 56.

Insbesondere die Knotenpunkte dieser Straßen müssten leistungsfähiger werden. Auf Ablehnung stößt beim BUND auch ein möglicher zweigleisiger Ausbau der Siegtal-Bahnstrecke. Dieser werde durch den gesetzlichen Vorrang des überregionalen Verkehrs nicht dem Örtlichen Nahverkehr zugutekommen, sondern dem Ferngüterverkehr zwischen den Niederlanden und Italien.

Ortsumgehung Uckerath sei „unzumutbar“

Die im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans enthaltene Ortsumgehung Hennef-Uckerath halten die Umweltschützer für „unzumutbar“. Jede neue Trasse führe zu „neuen, erheblichen Belastungen nur jeweils anderer Bewohner in Uckerath“. Sinnvoll seien stattdessen Ansätze wie Flüsterasphalt und verbesserte Ampelschaltungen auf bestehenden Straßen. Zudem könnten durch den Verzicht auf „immer neue Baugebiete in Uckerath“ zusätzliche Verkehrsströme vermieden werden.

Der BUND fordert von der Politik, auch in der Verkehrspolitik die Interessen der Wähler zum Maßstab zu machen. Es seien Lösungen gefragt, „die nicht nur der Gewinnmaximierung einzelner Firmen dienlich sind“. Die Forderung der Industrie- und Handelskammer (IHK) nach neuen Straßen erkläre sich unter anderem durch die Rücksichtnahme der IHK auf die Bauindustrie.

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