Restaurantführer Rhein-Sieg-KreisDas sind die besten Restaurants im Rhein-Sieg-Kreis
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Rhein-Sieg-Kreis – Vor einigen Tagen gab es Zeugnisse – nicht in der Schule, sondern in den besten Küchen des Kreises. Im Spätherbst war die Spannung in der gehobenen Gastronomie bereits gestiegen: Im November gehen die ersten Gastro-Guides mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit. Wie in jedem Jahr geht es um „Sterne“, „Punkte“, „Hauben“ und „Pfannen“. Erst im Dezember stehen die letzten Ergebnisse fest. Dann hat nach dem Guide Michelin, dem Gault&Millau, dem Schlemmer-Atlas, dem Varta-Guide und dem Großen Guide auch der Gusto seine Ergebnisse preisgegeben.
Dann wissen die Gastgeber und Chefköche, wie überzeugend ihre Arbeit in den Augen der Fachleute war. Meist lesen wir von den üblichen „Verdächtigen“, aber es gibt auch Jahr für Jahr Aufsteiger und Newcomer. Wir haben uns umgeschaut, wie sich die besten Adressen in unserem Umfeld im Jahr 2015 geschlagen haben.
Restaurant Le Gourmet im Clostermanns Hof
Die hohe Weihe eines Sterns des Guide Michelin konnte auch in diesem Jahr kein Restaurant zwischen Siegburg und Windeck erringen. Doch es gibt eine Adresse, die laut anklopft und für die die Schwelle nicht mehr so fern erscheint: Das Restaurant Le Gourmet im Clostermanns Hof in Niederkassel-Uckendorf hat sich noch einmal gesteigert. Küchenchef Benedikt Frechen und sein Team dürfen sich erstmals über 16 Punkte im Gaul&Millau freuen. Im vergangenen Jahr musste man sich noch mit 15 Punkten begnügen.
Ein erstes Lob gibt es für den festlichen Rahmen, der durch dunkle Holzdielen, dezente Grautöne und feinste Tischkultur unterstützt wird und eine Basis für die „kreativen Ideen des ehrgeizigen Küchenchefs“ bietet. Kleine Seitenhiebe gehören zum Repertoire nahezu aller Rezensionen des Gault&Millau. Davor schützen auch 16 Punkte nicht, und davon bleibt auch Frechen nicht verschont: Gebrannte Pekanüsse, Aprikosenconfit und Feigenmarmelade als Zugabe zum „Käse des famosen Affineurs“ verweise auf den Übereifer, der bei vielen jungen Köchen anzutreffen sei, rezensiert der Guide.
Außerdem rät der Kritiker dem Chefkoch, den Pürierstab etwas seltener zu benutzen und „die Fremdwörter seiner Lieferanten-Etiketten sorgfältiger abzuschreiben“. Doch das bleiben Marginalien, denn die Speisen finden ansonsten ungeteilte Zustimmung. Egal, ob der bissfest gebratene Seeteufel, das veritable Steinbuttfilet auf Auberginenpüree oder das gegrillte Teres Major vom Wagyu-Beef. Ein weiterer Pluspunkt ist die gut sortierte Weinkarte, die mit einem „Dutzend hochkarätiger Tropfen im Offenausschank“ aufwartet und überdies „erfreulich moderat“ kalkuliert sei.
Restaurant Zur Scheune in Troisdorf-Eschmar
Ohne Punkte, aber weiterhin in der Kategorie „Einfach gut“ finden wir im Gault&Millau das Restaurant Zur Scheune in Troisdorf-Eschmar. Den Speisen, die von Küchenchef Guido Rademacher gezaubert und von seiner Frau Gaby und ihrem Team serviert werden, attestiert man einen „geschmacksstarken Zeitgeist“.
Dieser sei jedoch „bisweilen übermütig“, meint die Kritik, wenn beispielsweise im Frühjahr „die Aromen von Rhabarber, Lavendel und Curry den Seeteufel auf Algenrisotto gleichsam baden gehen“ lassen. Wettgemacht würde dies aber durch „wonnige Desserts“ und „die herzliche Art der Dame des Hauses“.
Kaiserhof und Kranz-Parkhotel
Auch wenn der Guide Michelin den hiesigen Restaurants keinen Stern verliehen hat, so sind doch einige Adressen lobend erwähnt. Dazu zählen zwei Siegburger Hotels: Dem Kaiserhof wird Standard-Komfort bescheinigt, und dem Kranz-Parkhotel gewährt man sogar das Attribut „sehr komfortabel“.
In dieselbe Klasse ordnet der Michelin auch das Hotel Clostermanns Hof ein. Auf Augenhöhe mit dem Kaiserhof befindet sich der Bergische Hof in Windeck-Schladern. Dieses Restaurant hat indes kürzlich seinen Besitzer gewechselt und eröffnet demnächst mit neuem Küchenchef. Zu den Restaurants mit „gutem Komfort“ ordnet man das Troisdorfer Forsthaus Telegraph und das Sängerheim in Hennef-Heisterschoß.
Sängerheim in Hennef
Neben dem großen Guide hat Michelin in diesem Jahr erstmals den Bib-Gourmand Deutschland herausgegeben. Sein Titel geht auf das Michelin-Männchen zurück, das den Spitznamen „Bib“(endum) trägt. In diesem Taschenbuch sind 469 besondere Restaurant-Tipps aufgeführt.
Alle erwähnten Adressen bieten sorgfältig zubereitete Speisen zu moderaten Preisen. Die zentrale Voraussetzung für die Aufnahme liegt darin, ein Menü bestehend aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert für maximal 37 Euro anzubieten. Als einzigem Restaurant im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gelingt dem Heisterschosser Sängerheim die begehrte Aufnahme.
Die Kritik attestiert dem Haus von Johannes und Martina Richter ein „stilvoll-modernes Ambiente und eine gute, frische Küche“. Außerdem bescheinigt man dem Paar, „sympathische Gastgeber“ zu sein. Ein Menü über drei Gänge serviert das Team des Sängerheims schon ab 33 Euro. Als Beispiel nennt der Guide eine Schaumsuppe von Edelfischen als Vorspeise, im Hauptgang gebratene Perlhuhnbrust mit Schwarztee-Wildkirschjus. Hinterher sorgen Rhabarber und Quarkmousse für einen gelungenen Abschluss.
Die Lektüre des Varta-Führers ist nicht nur eine Empfehlung für Gourmets, sondern auch ein guter Wegweiser bei der Auswahl des passenden Hotels. Man verleiht allen aufgeführten Restaurants und Hotels einen bis fünf Diamanten. Jeweils drei Diamanten gibt es für das Kranz Parkhotel und das Hotel Clostermanns Hof sowie für das dazugehörige Restaurant Le Gourmet. Zwei Diamanten erringen das Sängerheim, die beiden Troisdorfer Restaurants Zur Scheune (Eschmar) und Forsthaus Telegraph sowie das Lifestyle Hotel Oktopus. Über immerhin einen Diamanten darf sich die Siegburger Remise freuen. Damit bescheinigt man dem Restaurant ein „überdurchschnittlich gutes Angebot und eine angenehme Atmosphäre“.
Lesen Sie im Folgenden: Diese Restaurants und Hotels in Rhein-Sieg stehen im "Großen Restaurant & Hotel- Guide".
Hotel Clostermanns Hof bekommt vier Sterne
Der Große Restaurant & Hotel- Guide vereinigt mehr als 3200 Restaurants und Hotels in Deutschland, Österreich, Schweiz, Tirol und Elsass. Der Guide verleiht den Hotels einen bis fünf Sterne und den Restaurants ebenso viele Hauben. Dem Hotel Clostermanns Hof werden vier Sterne zugesprochen.
Hervorgehoben werden der Aufwand und die Liebe zum Detail, mit denen das Haus in ein exklusives Golf- und Tagungshotel mit Zimmern im englischen Landhausstil umgewandelt wurde. Das Kranz-Parkhotel findet sich in derselben Kategorie wieder. Hier heißt es: „Die ruhige und dennoch verkehrsgünstige Lage, freundlich eingerichtete Zimmer, medientechnisch optimale Tagungsräume und ein stilvolles Restaurant machen das Haus sehr attraktiv.“
Als einziges Restaurant wird das Forsthaus Telegraph mit zwei Hauben berücksichtigt. Chefkoch Thomas Piker favorisiere eine „ausgezeichnete, von den Jahreszeiten inspirierte Frischeküche, die durch Kreativität zu überzeugen weiß“.
Lesen Sie im Folggenden: Diese Restaurants stehen im Schlemmer-Atlas.
Bürgerhof in Hennef-Happerschoß
Der Schlemmer-Atlas listet traditionell mehr Adressen auf als alle anderen Guides. Die Juroren legen die Messlatte niedriger an. Das macht den Eintrag nicht weniger attraktiv und im Atlas finden sich Adressen, die woanders nicht auftauchen.
Der Restaurantführer verleiht ein bis fünf Bestecke. Die höchste Anzahl hat Schloss Auel in Lohmar für seine französisch-mediterrane Küche einstreichen können.
Zweieinhalb Bestecke sind ein eindeutiger Qualitätsnachweis für das Restaurant bei Wahlscheid, das sich aufgrund der zum Schloss gehörenden „wunderschönen Kapelle“ vor allem als beliebter Ort für Hochzeiten empfiehlt. Auf derselben Ebene bewegt sich das Restaurant Kaiserhof, dessen regionale, mediterane, moderne Küche sich auf dem gewohnten Niveau bewegt.
Zwei Bestecke wurden neben dem Clostermanns Hof und dem Forsthaus Telegraph auch der Siegburger Remise für seine italienische Küche und dem Franzhäuschen aus Lohmar-Heide für die Qualität seiner regional und mediterran inspirierten Küche zuteil.
Bürgerhof, Gasthof Röttgen und Landgasthof Zur Post punkten
Immerhin anderthalb Bestecke honorieren die Leistung des Restaurants Zur Scheune. Über dieselbe Auszeichnung dürfen sich auch drei weitere Restaurants freuen, die Jahr für Jahr im Schlemmer Atlas genannt werden: Das Restaurant Bürgerhof aus Hennef-Happerschoß überzeugt dank einer mediterranen, italienischen Küche, während der Gasthof Röttgen aus Seelscheid mit seinen regional, traditionellen Speisen und der Landgasthof Zur Post aus Windeck aufgrund seiner gutbürgerlichen Kochkunst lobend erwähnt wird.
Die Riege der kulinarischen Reiseführer komplettiert der Gusto, der für sich in Anspruch nimmt, die besten Restaurants, Landgasthäuser und Hotels in Deutschland zu vereinigen. Sein Gütesiegel für die Qualität der Küche ist die Anzahl der Pfannen. Die hiesigen Restaurants bleiben außerhalb des Radars, doch immerhin das Hotel Clostermannshof wird im Gusto aufgeführt.