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Stromausfall im DezemberMuch will Information der Bürger verbessern

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Die Feuerwehr hatte während des Stromausfalls Wagen und Einsatzkräfte in den Orten postiert.

Rhein-Sieg-Kreis – Die schwere Störung im Umspannwerk Hasenbach in Neunkirchen-Seelscheid traf vor genau sechs Wochen rund 41.000 Menschen völlig unvorbereitet. 14 Tage vor Weihnachten erlebten Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth ein Wochenende ohne Strom.

Gegen 19.15 Uhr war Rauch aus dem Umspannwerk aufgestiegen. Die Lichter gingen aus. Teile von Ruppichteroth konnten zwar schon drei Stunden später wieder aus dem oberbergischen Waldbröl versorgt werden, doch für die Übrigen blieb es bis zum späten Sonntagabend dunkel.

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„Ich habe zwei Tage nicht geschlafen“, erinnert sich der Mucher Bürgermeister Norbert Büscher. Im heimischen Overath hatte ihn der Anruf von Landrat Sebastian Schuster erreicht. Während sich in Siegburg der Krisenstab des Kreises formierte, rief Büscher den Stab für außerordentliche Ereignisse (SAE) ins Rathaus.

Vom Betriebshof wurde das Notstromaggregat an die Hauptstraße geholt. „Um 22.30 Uhr war hier alles hell erleuchtet. Wir konnten arbeiten“, erinnert sich Pressesprecherin Andrea Tillmann.

Die Krise gut bewältigt

Dass Krisenstäbe, Feuerwehren und Polizei, unterstützt von weiteren Hilfsorganisationen, die Krise gut bewältigt haben, bestätigt der Rhein-Sieg-Kreis ebenso wie die Gemeinde Much. Zu verbessern gebe es aber immer etwas, heißt es unisono.

Ein Thema ist dabei die Information der Bevölkerung. So wird darüber nachgedacht, Anlaufpunkte für die Bevölkerung zu schaffen, wo sich die Menschen informieren können. Die Feuerwehr habe seinerzeit ihre Autos samt Personal über die Mucher Dörfer verteilt und Nachrichten aus dem Rathaus weitergegeben, berichtet Norbert Büscher.

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Die mobile Schaltzentrale hat die Stromverteilung übernommen. 

Wo Fahrzeuge standen, sei vorher aber nicht bekannt gewesen. In Zukunft müsse darüber nachgedacht werden, frühzeitig auch Lautsprecherdurchsagen in den einzelnen Orten zu machen. Dazu könnten zusätzliche Megafone angeschafft und Mitarbeiter auch außerhalb der Feuerwehr „notfalls mit Privatwagen“ eingesetzt werden.

„Für den Fall, dass es damals noch länger gedauert hätte, war schon ein Text formuliert“, erinnert sich der Bürgermeister. Unter dem Stichwort „Mehr Blaulicht auf die Straße“ fasst der Rhein-Sieg-Kreis die Überlegungen zusammen. Es gelte, die Bürger, wenn notwendig, zu beruhigen sowie Hilfeleistungen zu erbringen.

Norbert Büscher regt Gespräche mit den Betreibern von Seniorenheimen an. Für die Einrichtungen hätten seinerzeit recht schnell Notstromaggregate von Hilfsorganisationen, aber auch von Privatfirmen zur Verfügung gestanden. Allerdings habe es – anders als beim Rathaus – keine Einspeiseeinrichtungen gegeben.

Landrat fordert Parallel-Systeme

Anschlüsse am Sicherungskasten seien als Alternative möglich. Das berge aber immer Risiken, erst recht, wenn der reguläre Strom wieder zugeschaltet werde. „Da müssen wir über das Baurecht oder im eigenen Interesse mit Eigeninitiative etwas tun“, fordert Büscher.

Schon kurz nach dem Stromausfall hatte Landrat Schuster den Versorger Westnetz aufgefordert, Parallel-Systeme aufzubauen, auf die bei Bedarf umgeschaltet werden könne. Diese Systeme gebe es längst, teilt Westnetz-Sprecher Christoph Brombach mit.

„Unabhängig vom örtlichen Mittelspannungsnetz ist bei der Großstörung am 10. und 11. Dezember tatsächlich die gesamte redundant aufgebaute Mittelspannungsebene (zwei 30.000 Volt-Stromkreise und mehrere 10.000 Volt-Stromkreise) in der Umspannanlage Hasenbach ausgefallen“, schreibt Brombach. Ursache seien ein Kurzschluss und ein anschließender Brand gewesen.

Zu diesem Schluss kam auch die Polizei, die eine Fremdeinwirkung, etwa Brandstiftung, ausschließt. Norbert Büscher fordert dennoch Konsequenzen. Die Bundesnetzagentur müsse dafür sorgen, dass benachbarte Versorger, wie die Aggerenergie in Overath, notfalls ins Netz der Kollegen der Westnetz einspeisen könnten. (mit rvg)