Polizei und Rettungsdienst waren in Neunkirchen-Seelscheid im Großeinsatz. Ein Mann feuerte eine Schreckschusspistole ab, der Staatsschutz wurde eingeschaltet.
Neunkirchen-SeelscheidStreit eskaliert an Bushaltestelle – Vier Verletzte in Klinik gebracht
In Neunkirchen-Seelscheid gab es am Montagmittag einen größeren Polizeieinsatz im Ortszentrum. Sechs Streifenwagen, vier Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug waren im Einsatz. An der Bushaltestelle „Seelscheid Post“ in Fahrtrichtung Siegburg war es zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der Schüsse aus einer CO²-Pistole abgegeben wurden. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen.
Der Verbindungsbeamte des Bonner Staatsschutzes wurde informiert
Die Einsatzkräfte waren kurz nach 12 Uhr zur Zeithstraße in Seelscheid alarmiert worden. Dort hatte nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein 25-Jähriger aus Neunkirchen-Seelscheid einen 36 Jahre alten Mann aus Siegburg sowie dessen Mutter an einer Bushaltestelle bedroht. Es kam zu Beschimpfungen, möglicherweise mit ausländerfeindlichem Inhalt. Der Verbindungsbeamte zum Staatsschutz in Bonn wurde später eingeschaltet.
Der 25-Jährige ging zunächst weg, holte aus seinem Rucksack aber die Waffe und kehrte zurück. Damit gab er Schüsse auf seinen Kontrahenten ab. Der wehrte sich, unter anderem mit einem Stein, den auf er auf seinen Gegner warf. Er traf, was eine stark blutende Wunde zur Folge hatte. Auch die Mutter versuchte einzugreifen und erhielt Schläge. Der Stein flog offenbar weiter in ein Auto, dessen Tür leicht beschädigt wurde.
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Der 25-Jährige verlor die Pistole, der 36-Jährige nahm sie an sich und schoss nun seinerseits. Ob er den anderen traf, ist noch nicht ganz klar. Als die von mehreren Zeugen alarmierte Polizei eintraf, übergab er, ohne Widerstand zu leisten, die Waffe an die Beamten. Bei der späteren Suche am Tatort fanden sich kleine Gummigeschosse so wie Fragmente davon.
Ein seit drei Wochen schwelender Streit ist wohl der Hintergrund
Hintergrund der Auseinandersetzung, die auf offener Straße eskalierte, ist wohl ein seit drei Wochen schwelender Streit zwischen den beiden Männern, wie Polizeipressesprecherin Elisabeth Uhlmann auf Nachfrage erklärte. Rund um die Bushaltestelle zeugen Blutflecken von dem mit einiger Brutalität ausgetragenen Konflikt, bei dem beide Kontrahenten sowie deren Mütter leicht verletzt und in Krankenhäuser gebracht wurden.
Die Zeithstraße musste für einige Zeit während der Spurensuche und der Rettungsarbeiten gesperrt werden. Polizisten befragten die Zeugen, die das Geschehen beobachtet hatten. Sie wertet Aufnahmen und Videos aus, die von Beobachtern gefertigt wurden. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung.