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„Erschießt mich“39-Jähriger stürmt in Siegburg mit Messer und Spielzeugpistole auf Polizisten zu

Lesezeit 2 Minuten
Michaelsberg, Blick auf das Kreishaus

Am Kreishaus in Siegburg ging ein Mann mit einer Waffe auf Polizisten los.

„Erschießt mich!“ Das schrie ein 39-Jähriger der Polizei am Siegburger Kreishaus entgegen. Jetzt landete der Mann auf der Anklagebank.

Mit einem Messer und einer Spielzeugpistole war ein 39-Jähriger bewaffnet, der am Kreishaus in Siegburg auf einen Streifenwagen losstürmte und schrie, dass er erschossen werden wolle. Der Mann und eine beteiligte 42-Jährige mussten sich jetzt wegen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Widerstand vor dem Amtgericht verantworten.

Die beiden hatten am Tattag Ende Oktober 2023 laut Anklage einen massiven Streit. Der 39-Jährige soll dann mit der Softair-Waffe, mit der üblicherweise in einem Spiel Gegner mit Farbkugeln beschossen werden, auf die hinzugerufenen Polizeibeamten losgegangen sein.

42-Jährige schlug vor dem Siegburger Kreishaus auf die Polizisten ein

Die Angeklagte entriss ihm die Spielzeugpistole und warf sie den Einsatzkräften zu. Während die Polizisten versuchten, die Identität des Angeklagten festzustellen, schlug die Frau mit der rechten Faust auf die Beamten ein, der 39-Jährige sprang die Polizisten von hinten an.

Bei dem Versuch, die Angeklagten zu fixieren, sollen diese sich aus dem Zugriff gewunden und die Beamten weggestoßen haben. Der Angeklagte führte während des Geschehens ein Messer mit Holzgriff griffbereit in seiner Hosentasche mit sich.

Richter Hauke Rudat entschied, das Verfahren gegen den Mann abzutrennen. Für den unter Bewährung stehenden Angeklagten geht es um eine Haftstrafe. Er wolle den 39-Jährigen zunächst psychiatrisch begutachten lassen, so der Richter, nicht nur wegen dessen Forderung, erschossen werden zu wollen. Der Angreifer hatte zur Tatzeit rund 1,5 Promille Alkohol und THC (durch Cannabiskonsum) im Blut, zudem liege noch eine weitere Anklage gegen ihn auf dem Tisch, die dann mitverhandelt werden könne.

Die 42-Jährige, die sich geständig und reuig zeigte, wurde zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt - zahlbar an den Verein für Bewährungshilfe.