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Jahresrückblick 2020Das war das Jahr in Wesseling

Lesezeit 4 Minuten
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Der Wesselinger Nachwuchs halft in diesem Jahr in der Krise.

Wesseling – Auch in den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis stand das Jahr 2020 natürlich ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Aber auch die Kommunalwahlen, viele neue Bauprojekte und persönliche Geschichten prägen das vergangene Jahr. Heute blicken wir nach Wesseling.

Januar:

Mit Gästen wie Blötschkopp, Cat Ballou, den Räubern und diversen Tanzgruppen wurde in der ausverkauften Kronenbuschhalle munter Karneval gefeiert. Heute kaum mehr vorstellbar, wie es ist, auf engstem Raum mit Freunden zu schunkeln. Zum 19. und wegen seines Vorruhestands letzten Mal hatte Helmut Zimmer als Literat der Karnevalsfreunde das Programm für die Evonik-Kostümsitzung geschmiedet. (mkl/smh)

Februar:

„Hochwasser. Durchgang verboten“, heißt es an vielen Stellen in Wesseling. Der starke Regen und die Schneeschmelze im Süden Deutschlands haben den Rheinpegel auf rund acht Meter ansteigen lassen. Für die Schifffahrt bedeutet das starke Einschränkungen. Die Frachter dürfen nur langsam in der Mitte den Rhein entlang fahren. Die Wesselinger Fähre „Rheinschwan“ stellt ihren Betrieb vorübergehend ein. (smh)

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März:

„Hier ist es ein bisschen so wie in einem Großraumbüro“, sagt Bürgermeister Erwin Esser (SPD). Damit meint er sein heimisches Wohnzimmer, das er sich zum Arbeiten mit seiner Ehefrau Maria teilt. Der Bürgermeister und seine Frau sind nach dem positiven Corona-Test der Gattin in häuslicher Quarantäne und arbeiten von dort aus im Homeoffice. Langeweile komme dort nicht auf, so der Bürgermeister. (mkl/smh)

April:

Autozulieferer stellen Atemmasken her, Brauereien spenden ihren Alkohol für Desinfektionsmittel, und auch die Shell Raffinerie hat sich zu Corona-Zeiten umorientiert. Die Auszubildenden der Raffinerie, die den Beruf des Chemiekantens erlernen, stellen in Zusammenarbeit mit der Kronen-Apotheke Marxen Desinfektionsmittel her. „Wir hatten Kapazitäten frei“, sagt Mauritz Faenger-Montag, Kommunikationsleiter. (smh)

Mai:

„Kurze Arbeitswege mit dem Fahrrad zurücklegen oder Stoßlüftung statt Kipplüftung sind ein guter Anfang“, so der Tipp von Dirk Schulz, um zum Klimaschutz beizutragen. Eine lange Liste mit Aufgaben wartet auf den Wesselinger Klimaschutzmanager, als wir ihn wenige Wochen nach Amtsantritt treffen: Mobilitätsstationen aufbauen, die Straßenbeleuchtung umstellen und eine Klimaanalyse durchführen. (jes/smh)

Juni:

Für böse Überraschungen sorgt das Gartenhallenbad wegen neuer Mängel. Immer wieder hatte es bei der Sanierung Verzögerungen gegeben, weil sich Probleme ergaben, mit denen nicht gerechnet wurde. Der Ausschuss für Sport und Freizeit erhöhte das Budget für die Modernisierung um weitere drei Millionen Euro. Damit summieren sich die Kosten auf etwa 12,4 statt etwa acht Millionen Euro. (jes/smh)

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Juli:

Auf der Liste der Städte in Nordrhein-Westfalen, in denen es sich am besten lebt, hat es Wesseling als einzige Stadt aus dem Rhein-Erft-Kreis unter die Top 20 geschafft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Regionalstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Für das Ranking wurden 17 Indikatoren aus den Kategorien Wirtschaft, Wohnen und Lebensqualität erhoben und in Wesseling für gut befunden. (jes/smh)

August:

Die CDU macht nach einem Gutachten Front gegen die Absicht der Verwaltung um Bürgermeister Erwin Esser (SPD), die neue Feuerwache an der Hubertusstraße zu errichten. Durch diesen Standort sei ein Totalausfall der Feuerwehr vorstellbar, so die CDU. Bei den Aussagen handele es sich um fachlich nicht fundierte Meinungsmache, es werde mit den Ängsten der Bürger gespielt, hielt Esser dagegen. (wok/smh)

September:

Kater Kasimir ist müde, er hat eine Menge zu verarbeiten. Vier Wochen lang suchte seine Besitzerin Vera Kravec aus Wesseling verzweifelt nach ihm. Er war in Rodenkirchen beim Tierarzt ausgebüxt. Kravec setzte sogar einen Finderlohn von 500 Euro aus und engagierte einen Suchtrupp mit Spürhunden. Dann kam endlich der lang ersehnte Anruf einer Rodenkirchenerin: Sie hatte Kasimir gefunden. (smh)

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Oktober:

Noch mal neu kennengelernt hat Ralf Reglin seine Heimat Wesseling bei der Recherche für sein Buch: „Wesseling sehen und l(i)eben – eine Entdeckungstour zu über 120 Zielen.“ Drei Jahre lang hat der Autor aus Rodenkirchen Informationen zur Geschichte seiner alten Heimat und ihren Sehenswürdigkeiten gesammelt und auf 380 Seiten zusammengetragen, die so manche Überraschung bereithalten. (smh)

November:

Es dauerte einen Moment, bis Passanten den Sinn der Installation „Broken“ richtig deuteten, mit der der Wesselinger Künstler Dennis Josef Meseg auf dem Alfons-Müller-Platz ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzte. 222 Schaufensterpuppen hatte Meseg auf dem Platz aufgestellt. „Mein Körper gehört mir“, war zum Beispiel auf einigen Figuren zu lesen, aber auch „verschleppt, gedemütigt, vergewaltigt“. (mkl/smh)

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Dezember:

Seit diesem Monat stehen in Wesseling 150 orangefarbene E-Scooter der Firma Spin für Spritztouren zur Verfügung. Nach einem Jahr Testphase wollen Stadtverwaltung und Anbieter, die das Pilotprojekt in Absprache gestartet hatten, entscheiden, ob die Roller auch abseits der Großstädte Sinn machen. Pro gefahrener Minute werden in der App, mit der der Scooter gestartet wird, 30 Cent berechnet. (smh)