Frank Rock (CDU) und Dierk Timm (SPD) wollen am 27. September in der Stichwahl zum Landrat des Rhein-Erft-Kreises gewählt werden.
„Wir müssen zusehen, dass wir die Truppe zusammen- und den Wähler ins Wahllokal bekommen“, sagt der Hürther Rock mit Blick auf die erfahrungsgemäß sehr niedrige Wahlbeteiligung bei Stichwahlen.
Timm steht vor der Herausforderung, nicht nur die Stammwählerschaft der SPD zu mobilisieren, sondern auch die Wähler von Grünen, Linken und Freien Listen, um den Abstand von fast 18 Prozentpunkten aus dem ersten Wahlgang zu schmelzen.
Rhein-Erft-Kreis – Die Kandidaten wappnen sich für die zweite und entscheidende Runde: Frank Rock (CDU) und Dierk Timm (SPD) wollen am 27. September in der Stichwahl zum Landrat des Rhein-Erft-Kreises gewählt werden. Neue Plakate sind im Druck, die Wahlkampfteams haben die Aufgabe, die Mitglieder noch mal in einen zweiwöchigen Wahlkampf zu schicken.
„Wir müssen zusehen, dass wir die Truppe zusammen- und den Wähler ins Wahllokal bekommen“, sagt der Hürther Rock mit Blick auf die erfahrungsgemäß sehr niedrige Wahlbeteiligung bei Stichwahlen. Timm steht vor der Herausforderung, nicht nur die Stammwählerschaft der SPD zu mobilisieren, sondern auch die Wähler von Grünen, Linken und Freien Listen, um den Abstand von fast 18 Prozentpunkten aus dem ersten Wahlgang zu schmelzen. „Auch bei den grünen Wählern gibt es viele, die eine Wende im Kreis wollen“, sagt Timm.
Kaum Machtverschiebungen durch Stichwahl
Im Kreistag wird es durch die Wahl kaum Machtverschiebungen geben. Die Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP hat bereits ihren Willen bekundet, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen, wobei die Grünen ihrem Wort dank einem Zugewinn an Stimmen mehr Gewicht verleihen können.
Die FDP bleibt nach leichten Gewinnen stabil bei vier Sitzen. „Ich hatte mir deutlich mehr gewünscht, bin aber froh, dass wir beim Stimmenanteil zulegen konnten“, sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Pohlmann. Die Liberalen hatten auf die Nominierung eines eigenen Kandidaten verzichtet und stattdessen dem CDU-Kandidaten Rock ihre Unterstützung zugesagt.
Die SPD will mit allen Kräften im Kreistag Gespräche führen, um Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auszuloten. „Außer mit der AfD“, betont Fraktionsvorsitzender Timm. Die Rechtspopulisten haben vier Sitze erlangt, ohne zuvor einer breiten Öffentlichkeit überhaupt ihre Themen vorgestellt zu haben.
Nach langem Zittern haben die Linken letztlich am Wahlabend doch noch den begehrten Fraktionsstatus erlangt, der mit Annehmlichkeiten wie einem Büro und einem Sekretariat verbunden ist. Bis zuletzt war deren Spitzenkandidat Hans Decruppe davon ausgegangen, dass seine Partei mit 3,2 Prozent Stimmenanteil nicht mehr als Fraktion im Kreistag vertreten sein würde, da der Verlust eines von drei Sitzen drohte.
Aber gegen Mitternacht ergab die letzte Rechnung doch noch das dritte Mandat für die Linken. „Dennoch ist das Ergebnis für mich enttäuschend“, sagt Decruppe, der sich für seine Partei eine Vier vor dem Komma gewünscht hätte.
Weil der bisherige Partner Freie Wähler nun aus eigener Kraft mit drei Sitzen in den Rang einer Fraktion gerückt ist, steht Jannis Milios von den Piraten vorerst allein da. „Wir schielen als Piraten nicht auf Pöstchen und sehen uns deswegen nicht unter Zugzwang“, sagt der Kerpener. Es werde viele Gespräche geben. „Ich bin offen in alle Richtungen.“