Der Rhein-Erft-Kreis und der Kreis Düren planen nun, den Hambachsee bei Kerpen und Elsdorf und den Indesee im Kreis Düren miteinander zu verbinden – mit einem 6,5 Kilometer langen Kanal, der die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Region deutlich erhöhen soll.
„Wir stellen die Weichen für die Zukunft“, sagen die Landräte Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren) und Frank Rock (Rhein-Erft-Kreis). Der Kanal solle helfen, dass die Region zusammenwachse. „Räumliche Trennungen, die durch den Braunkohleabbau entstanden sind, werden geschlossen. Wir zeigen, wie Zusammenarbeit funktioniert“, betont Landrat Frank Rock.
Hier könnte der Kanal zu den Tagebauseen verlaufen
Die geplante Wasserverbindung stärke die Wirtschaftskraft, schaffe Arbeitsplätze, ein innovatives Wohnumfeld und ein attraktives Freizeitangebot. Beide Landräte haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, angeschlossen haben sich weitere Institutionen wie der Erftverband oder die Städte Kerpen, Elsdorf oder auch Jülich.
Der Kanal zwischen den beiden Seen könnte demnach entlang einer Trasse verlaufen, die ursprünglich für den Transport von Erde aus dem Tagebau Hambach zum Füllen des Tagebaus Inden vorgesehen war. Denkbar sei aber auch eine andere Führung des Kanals. Entlang des Kanals als „blauem Band“ soll ein Radweg gebaut werden – ein „grünes Band“, wie Landrat Wolfgang Spelthahn sagte.
Der Kreis Düren und der Rhein-Erft-Kreis wollen nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Die Landräte verweisen auf das Alleinstellungsmerkmal, das das Rheinische Revier nach dem Ende der Braunkohleverstromung habe: Nirgendwo sonst in Europa entstehe eine vergleichbare Seenplatte. „Ein Kanal zwischen Inde- und Hambachsee trägt zu einer weiteren Verstärkung dieses Alleinstellungsmerkmales bei“, macht Jens Bröker, Leiter der Stabsstelle Innovation und Wandel beim Kreis Düren und zugleich Geschäftsführer der indeland-Gesellschaft, deutlich.