Ein beklebter Bus der REVG bietet Informationen sowie Ansprechpartner rund um die Anonyme Spurensicherung (ASS) nach sexualisierter Gewalt.
Sexuelle GewaltRhein-Erft-Kreis will mit Kampagne aufklären und Mut machen
Der Rhein-Erft-Kreis geht neue Wege, um über das Projekt „Dein Körper, ein Tatort" aufzuklären und Betroffene sexueller Gewalt zu unterstützen. Ein Bus der REVG (Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft) fährt durch den Kreis, der auf verschiedenen Linien unterwegs ist und Informationen sowie Ansprechpartner rund um die Anonyme Spurensicherung (ASS) nach sexualisierter Gewalt bietet. Dies teilte ein Behördensprecher mit.
Der Bus trägt Werbebotschaften, die Betroffene ermutigen sollen, sich medizinische Hilfe zu holen und Spuren anonym sichern zu lassen. Ein QR-Code führt direkt zu weiterführenden Informationen und Kontaktstellen. Zusätzlich werden auf den Monitoren im Bus Spots ausgestrahlt.
Landrat Frank Rock zeigt sich erfreut über die Sichtbarkeit der Kampagne: „Wir müssen das Thema der sexuellen Gewalt aus der Tabuzone holen und sicherstellen, dass Betroffene wissen, wo sie Unterstützung finden können. Mit solchen Aktionen schaffen wir präsenten Zugang zu dieser wichtigen Information – direkt im Alltagsgeschehen der Menschen im Rhein-Erft-Kreis.“
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Die Anonyme Spurensicherung ermöglicht es Betroffenen, Spuren zu sichern, ohne sofort eine Entscheidung über eine Anzeige treffen zu müssen. Gerade in einer Extremsituation ist es wichtig, Zeit für die Verarbeitung zu haben und trotzdem Möglichkeiten offenzuhalten, rechtlich gegen den Täter vorzugehen.
Das Projekt wird von der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises, dem Gesundheitsamt des Kreises und dem Frauenforum Brühl-Hürth e.V. getragen. Seit 2023 ist auch das St. Katharinen-Hospital in Frechen als Projektpartner dabei und bietet direkte medizinische Soforthilfe sowie die Möglichkeit zur anonymen Spurensicherung an.
Öffentlichkeit soll für sexualisierte Gewalt sensibilisiert werden
Die Kreisverwaltung möchte mit dieser Buskampagne nicht nur Betroffene erreichen, sondern auch die gesamte Öffentlichkeit sensibilisieren. „Wir alle müssen einen Beitrag dazu leisten, dass sexuelle Gewalt nicht verschwiegen wird und Betroffene wissen, dass sie nicht allein sind“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Julia Willems des Kreises.
Das Projekt „Dein Körper, ein Tatort“ im Rhein-Erft-Kreis, das seit 2019 besteht, wird durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es bietet Betroffenen die Möglichkeit, ohne Zeitdruck und mit fachlicher Unterstützung über eine Anzeige zu entscheiden. (jtü)
Folgende Frauenberatungsstellen im Rhein-Erft-Kreis stehen Betroffenen neben dem St. Katharinen-Hospital in Frechen als Ansprechpartner zur Verfügung:
Frauenforum Brühl-Hürth e.V. - Fachberatung für Frauen und Mädchen, www.frauen-forum.biz, Brühl, Pingsdorferstraße 56, 02232 370137, E-Mail: beratung.bruehl@frauen-forum.biz; Hürth, Theresienhöhe 23, 02233 375523, E-Mail: beratung.huerth@frauen-forum.biz
Frauenberatungsstelle im Café F. e.V. www.cafef.de/frauenberatungsstelle, Pulheim, Venloer Straße 135, 02238 81452, frauenberatungsstelle@cafef.de
Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen im Rhein-Erft-Kreis e.V.“, E-Mail: kontakt@frauenberatungsstelle-kerpen.de, Kerpen, Hauptstraße 167, 02273 981511, www.frauenberatungsstelle-kerpen.de
Zudem steht das Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen unter der kostenfreien Telefonnummer 08000 116016 zur Verfügung.