Pulheim-Stommeln – Christoph Hintermüller, koordinierender Kirchenmusiker im Pfarrverband Am Stommelerbusch, strahlt. „Das erleichtert mir das Leben. Und wenn sie fertig ist, gibt es mir die Möglichkeit, im Gottesdienst noch schöner zu musizieren“, sagt er mit Blick auf die anstehenden Arbeiten in der Pfarrkirche St. Martinus. Die Orgel in dem Gotteshaus an der Hauptstraße wird generalüberholt. Am Montag hat Orgelbauer Weyland aus Leverkusen seine Arbeit begonnen.
Pfeifen erklingen im falschen Moment
Der Fachmann hat einiges zu tun, weiß der Kirchenmusiker. Das Instrument sei stark verschmutzt und komplett eingestaubt. „Die Elektronik und die Technik sind nicht mehr zeitgemäß, sie müssen dringend überarbeitet werden.“ Einige Pfeifen funktionierten nicht, „andere erklingen, wenn sie nicht erklingen sollen“. Der Spieltisch falle bald auseinander, an den Pedalen habe sich Schimmel gebildet.
Am gravierendsten ist aber diese Erkenntnis des Orgelsachverständige des Erzbistums Köln: „Das Instrument ist vom Holzwurm befallen. Das ist das Schlimmste, was passieren kann, da die Orgel zu einem Großteil aus Holz besteht. Der Holzwurm frisst sich durch.“
Die Liste der Mängel scheint lang, „aber im Gegensatz zu andern Orgeln geht das noch. Was mir besonders wichtig ist, die Orgel mit ihrer typisch romantischen Disposition ist klanglich sehr schön“. Der Orgelbauer, der sie in den 90er-Jahren restauriert hat, habe einige Register eingebaut, die sehr grell intoniert seien. Orgelbauer Weyland werde sie an den Gesamtklang anpassen. „Wenn sie gereinigt und repariert ist, wird die Orgel sehr viel toller klingen.“ Laufe alles gut, sei das schon Ostern der Fall“, sagt der Kantor. Den Spieltisch wird der Orgelbauer erst in vier oder fünf Monaten auf Vordermann bringen. „Er hat Probleme die technischen Teile und Register zu bekommen. Es gibt einen Stau beim Zulieferer.“
80.000 Euro sind für die Arbeiten kalkuliert. „30.000 Euro gibt das Erzbistum dazu, 20.000 der Kirchenbauverein Stommeln.“ 30.000 Euro trage der Kirchenvorstand. „Wir haben Glück, das ist als Anteil für eine Generalüberholung nicht viel.“ Wie die Summe zusammenkommt, wird sich zeigen. „Wir haben das Projekt so schnell, innerhalb von drei Monaten, durchbekommen. Wir konnten nichts auf die Beine stellen. Mal sehen, was wir an Spenden bei den Konzerten bekommen.“