Rhein-Erft-Kreis/Elsdorf – Landrat Frank Rock zeichnete die Elsdorfer Polizistin Laura Schlott am Donnerstag im Kreistag mit dem Preis für Zivilcourage aus. Wie es dazu kam, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Auch der Landrat bekannte, er bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn er an Schlotts mutiges Einschreiten denke.
Eigentlich hatte Laura Schlott am 15. Juli 2021 frei. Die heute 37 Jahre alte Polizistin war mit ihrem Auto privat auf der Luxemburger Straße bei Erftstadt unterwegs, als das Wasser schnell stieg. Ohne es zu wissen, war sie in die – bisher – größte Naturkatastrophe des Landes hineingeraten. Sie sah, wie ein Streifenwagen von zwei Kollegen aufgetrieben wurde und wegschwamm. Die beiden Polizisten warnten schwimmenderweise Menschen, die noch in ihren Autos saßen.
Polizist trieb in den reißenden Fluten ab
Einer der Polizisten trieb in den reißenden Fluten ab. Laura Schlott zögerte nicht, gab ihr eigenes Auto auf, zog den Kollegen aus den Fluten und rettete auch noch ein älteres Ehepaar auf einen Lkw. Als auch dieser auftrieb, schwammen sie beherzt los. Der Polizist, die Elsdorferin und die beiden älteren Leute schafften es, zu einer rettenden Brücke zu schwimmen.
„Frau Schlott hat damit unter Gefahr für die eigene Gesundheit und das eigene Leben mit beispiellosem Einsatz diese Menschen in Sicherheit gebracht und ihnen in ihrer Not geholfen“, begründete Rock die Entscheidung der Jury. Rock sagte, er sei „sehr stolz“, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Laura Schlott zu haben: „Sie erhalten diesen Preis für Ihren persönlichen Einsatz, aber auch stellvertretend für die vielen anderen Helfer.“
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Laura Schlott sei eine „sehr, sehr würdige Preisträgerin“, befand der Landrat. Die erinnert sich an den entscheidenden Moment so: „Als ich merkte, dass mein zwei Tonnen schweres Auto plötzlich begann abzutreiben, wurde mir klar: »Wir müssen jetzt schwimmen!«.“ Und das tat sie dann auch – und rettete gleichzeitig noch andere Menschen.