Die neue Generation der Lasermessanlagen konnte nicht wie geplant 2023 starten. Die Anschlüsse im Erdreich waren nicht kompatibel.
Nach Panne beim EinbauErste neuen Blitzer in Rhein-Erft sind ab Februar in Betrieb
In Bergheimer Kreishaus handeln die Verantwortlichen offenbar ganz getreu nach dem Motto „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. Was angesichts einer zersplitterten Scheibe einer nagelneuen Lasermessanlage nicht gänzlich verwundert – denn nachdem Unbekannte ihr im Oktober heftig zugesetzt hatten, soll offenbar eine Wiederholung vermieden werden.
Ergebnis: Die Scheibe der Anlage, die erst wenige Tage zuvor im Oktober eingebaut worden war, ist entgegen der ursprünglichen Aussage eines Sprechers der Kreisverwaltung nicht instandgesetzt worden. Die simple Erklärung dafür: Der Blitzer blitzt nicht.
Auch in Erftstadt haben Unbekannte die Anlage unbrauchbar gemacht
Erst als die Anlage an der Luxemburger Straße (B 265n) in Hürth im Boden versenkt worden war, fiel der ausführenden Firma auf, dass die Anschlüsse des vorherigen, veralteten Geräts im Erdreich ungeeignet dafür sind, das Nachfolger-Modell in Betrieb zu nehmen.
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Den gleichen Befund stellte sie an den acht anderen Standorten im Kreisgebiet fest, an denen die neuen Blitzer installiert werden sollen beziehungsweise schon sind. Auch in Erftstadt-Köttingen verschafften Unbekannte ihrem Unmut über die neue Anlage Luft – und versahen das Glas mit Farbe. Für die übrigen sechs Anlagen seien noch Elektroarbeiten notwendig, bevor diese einsatzbereit sein werden. Bei früherer Gelegenheit war davon die Rede, dass sie im ersten Quartal ans Netz gehen.
Die Panne hatte kurzzeitig eine kleine Welle der Empörung im politischen Raum ausgelöst. Die SPD im Kreistag warf Landrat Frank Rock und den Verantwortlichen im Kreishaus vor, sie habe unsauber gearbeitet. Zudem würden dem Kreis die Einnahmen der Temposünder durch die Lappen gehen – schließlich waren bereits fünf Anlagen abgebaut worden, bevor erkannt worden war, dass die technischen Voraussetzungen für die Inbetriebnahme der neuen Geräte nicht ausreicht.
Was die Verantwortlichen in Bergheim zu der Antwort veranlasste, dass die Blitzer„ausschließlich der Sicherstellung und Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit“ dienten. Außerdem funktionierten einige der alten Anlagen noch, und die befänden sich zudem an Standorten mit den meisten und schwerwiegendsten Tempo-Überschreitungen. Die Neuanschaffung der zehn neuen, fest installierten Lasermessanlagen und vier mobilen Geräten kostete rund 600.000 Euro.
Im März wird ein Blitzer an der B59 in Pulheim aufgebaut
Als Raserstrecke ist die B59 in Pulheim bekannt. Und dies nicht erst seit zwei tödlichen Unfällen 2023. Dieser Umstand hat jedoch bei den Überlegungen nach den Standorten für die Lasermessanlagen dazu geführt, die gut ausgebaute Bundesstraße ganz oben auf die Liste zu stellen. Das Gerät wird laut Schweinsburg vom 11. bis 13. März durch den Tiefbauer der Fachfirma installiert: „Die Inbetriebnahme ist noch nicht abschließend terminiert, wird aber voraussichtlich noch im ersten Quartal erfolgen.“
Diese Prognose hat gute Aussichten, Bestand zu haben – schließlich liegen dort keine veralteten Kabel im Erdreich.
Bereits vorher soll die Anlage in Hürth an der B265n scharf geschaltet werden. Laut Schweinsburg erfolgt die abschließende Freigabe durch die Fachfirma in Kürze. Sobald die firmenseitige Inbetriebnahme erfolgt, gehe sie in Betrieb. In Erftstadt-Köttingen geht der neue Blitzer am 22. Februar in Betrieb.
Das sind die Standorte der neuen Lasermessanlagen: Brühl, Römerstraße (in beide Fahrtrichtungen), Erftstadt-Köttingen, Frechen-Königsdorf (Aachener Straße), Frechen-Neufreimersdorf (in beide Fahrtrichtungen), Pulheim B59 (folgt im 1. Quartal 2024), Kerpen-Horrem (L361), Kerpen-Horrem (Schiefbahn), Pulheim-Geyen, Wesseling-Berzdorf (in beide Fahrtrichtungen) und Hürth, Ortsumgehung B265 n.