Er war der führende Experte für die Kerpener Rennfahrer-Legende Wolfgang Graf Berghe von Trips und begeisterter Karnevalist.
Trauer um Reinold LouisEr war Experte, wenn es um den Kerpener Renngrafen Wolfgang Berghe von Trips ging
Reinold Louis ist tot. Wie seine Familie mitteilt, ist er am vergangenen Sonntag nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren gestorben. Es waren zwei Themen, die den Kölner Autor, Moderator und Heimatforscher mit dem Rhein-Erft-Kreis verbanden: zum einen der Karneval, zum anderen Wolfgang Graf Berghe von Trips. Es war ihm ein Anliegen, das Andenken an den 1961 in Monza tödlich verunglückten Rennfahrers zu bewahren. Louis war von 1991 bis 2016 Vorsitzender des Stiftungsrates der Trips-Stiftung, korrekt: „Gräflich Berghe von Trips'sche Sportstiftung“. Er hat die Weichen gestellt für die Gründung des Museums in der Villa Trips an der Burg Hemmersbach.
Jürgen Schneider, Vorsitzender des Trips'schen Sportstiftung, reagiert betroffen auf die Nachricht von Louis' Tod. „Durch seine hervorragende Biografie Graf Berghe von Trips' bin ich überhaupt erst auf das Thema gekommen“, erzählt er. Unlängst habe er noch Mailkontakt zu dem früheren Stiftungsvorstand gehabt. Er und seine Mitstreiter hätten das Ziel, die Erinnerungskultur an den Renngrafen lebendig zu halten – ganz im Sinne von Reinold Louis. Das Museum musste allerdings längst die Villa Hemmersbach verlassen, ein Teil ist in Schloss Loersfeld untergebracht, andere Exponate am Nürburgring. Aber nicht nur die Rennsportfreunde sind tief betrübt über den Tod des Kölner Urgesteins. Auch die Karnevalisten im Rhein-Erft-Kreis trauern um den Mann, den sie mit zahlreichen Titeln gewürdigt haben, weil sein Herz für das Brauchtum schlug.
Reinold Louis war Ehrensenator der KG Klüttefunke
Reinold Louis war Ehrensenator der KG Klüttefunke in Erftstadt-Liblar und der KG Rut-Wies Balkhausen-Türnich, außerdem Ritter der KG Schwarz-Gold Kerpen. 1993 ernannte ihn die Neue Pulheimer KG zum Ritter der Freude – hier steht er einer Reihe mit Männern wie Norbert Blüm und Wolfgang Bosbach, Ludwig Sebus und Bernd Stelter oder zuletzt Jacques Tilly. Mehr als 40 Jahre war Reinold Louis bei der Kreissparkasse Köln tätig. Er war Geschäftsführer diverser Stiftungen der Kreissparkasse, unter anderem der Kulturstiftung, der Sozialstiftung und der Sportstiftung.
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„Er war eine prägende Persönlichkeit, die sich über Jahrzehnte hinweg mit großem Engagement für die Förderung der kölschen Kultur aber auch als Geschäftsführer bedeutender Kulturstiftungen der Kreissparkasse Köln und als Vorsitzender des Stiftungsrates der Trips-Stiftung eingesetzt hat“, würdigt Landrat Frank Rock den Verstorbenen.
Sein Beitrag zur kulturellen Landschaft Kölns und darüber hinaus sei von unschätzbarem Wert gewesen: „Wir verlieren mit ihm einen engagierten Heimatforscher und ein Vorbild für viele.“ Dieses Engagement hat Reinold Louis zahlreiche Ehrenmitgliedschaften und Auszeichnungen eingebracht. Unter anderem verlieh ihm der Landschaftsverband Rheinland den Rheinlandtaler, er bekam den KölnLiteraturpreis 2000, den Kulturpreis der Deutschen Fastnacht und die Ostermann-Medaille.