Der Leiter des Hochbauamtes lud zum Tag der offenen Tür in ein ehemaliges Kloster in Horrem ein. Dort soll ein Haus der Bildung entstehen.
Tag der offenen TürSo soll das Haus der Bildung in Horrem einmal aussehen
An die sakrale Nutzung der ehemaligen Kapelle im zweiten Obergeschoss des Salvatorianerinnenklosters erinnern noch die farbigen Fenster rechts und links unter der Decke des fast sechs Meter hohen Raumes. Wo einst der Altar stand, ist der blanke Beton im gefliesten Boden geblieben. Ein Veranstaltungsraum für 200 Menschen soll im größten Raum des einstigen Klosters entstehen.
Große Fenster sollen dann Licht in den dunklen Raum bringen und den Blick in den malerischen Innenhof ermöglichen, erläuterte Andreas Koch. Wie genau das passieren soll, stehe noch nicht fest, man befinde sich ja noch in der Vorplanung für das zukünftige „Haus der Bildung“ des Rhein-Erft-Kreises, dem ersten von vier Planungsschritten.
Die Nonnen haben ihr Kloster in Horrem verlassen
Der Leiter des Hochbauamtes führte zum „Tag der offenen Türen am Haus der Bildung“ durch den leergeräumten Sitz der Salvatorianerinnen, das früher Lebensraum für die Ordensschwestern, Wohnungen für Internatsschülerinnen bot und zuletzt als katholische Bildungsstätte, als Pater Jordan Haus genutzt wurde. Nach dem Verkauf des Hauses an den Rhein-Erft-Kreis soll es als Haus der Bildung Institutionen und Vereine für die Beratung in Bildungsfragen für Kinder, Eltern, Schüler und junge Menschen beherbergen.
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Das Regionale Bildungsbüro für schulübergreifende Projekte solle einziehen, die Psychologen der Regionalen Schulberatung, die bislang in Brühl und Bergheim untergebracht sind, aber auch das Hochbegabtenzentrum mit Sitz in Brühl, und andere mehr, beschrieb die Projektleiterin Evelyn Hemmeler. Es solle die Aufgabe eines „Knotenpunktes“ zur Qualifizierung, Weiterbildung und beruflichen Neuorientierung werden, sagte Landrat Frank Rock.
Er hatte zur Begehung zusammen mit der Projektleiterin Evelyn Hemmeler, die Amtsleiterin für Schule und Bildung, Renate Fremerey und Andreas Koch eingeladen. Viele Horremer waren gekommen, die einmal einen Blick in das Haus werfen wollten. Unter den Gästen war auch die Konventsleiterin Oberin Schwester Simone und viele der 18 Salvatorianerinnen, die in das kleinere „Haus der Begegnung“ gegenüber umgezogen sind. Nicht zuletzt durch die fehlenden Umsätze im Pater Jordan Haus während der Coronazeit habe sich der Orden zum Verkauf entschlossen, um den eigenen Fortbestand zu sichern, sagte die Provinzökonomin des Ordens, Schwester Renate.
Mit großformatigen Bildern gab der Architekt Alexander Elgin Koblitz einen Vorgeschmack auf die zukünftige Gestaltung des Hauses unter weitgehender Bewahrung der Bausubstanz des im Jahre 1954 eingeweihten Klostergebäudes. Anders als über den bisherigen steilen Anstieg vom Höhenweg aus in den Klosterhof soll ein zentraler großzügiger Eingangsbereich von der Schiefbahn aus erreichbar sein.
Die Barrierefreiheit soll in Horrem ein zentrales Thema sein
Die Barrierefreiheit sei ein zentrales Thema für das öffentlich zugängliche Gebäude, sagte Koblitz. Über die „thermische Regulierung“ des alten Gemäuers müssten sich freilich die Bauphysiker noch Gedanken machen. Eines stehe aber fest, die Fassade mit dem roten Klinker solle sichtbar bleiben.
2013 hatten die Salvatorianerinnen das Klostergelände mit fünf weiteren Gebäuden für 12,1 Millionen Euro verkauft, 3,2 Millionen Euro vom Gesamtkaufpreis entfielen auf das Haupthaus, erläuterte Frank Rock. Die Planungs- und Baukosten für das Haus der Bildung betrügen 21 Millionen Euro. Frühestens im Jahr 2028 nach Entkernung und Wiederaufbau könne mit der Fertigstellung gerechnet werden.