Alt-Hürth – Viele Alt-Hürther waren verärgert, als die Verwaltung des Naturparks Rheinland nach dem Umzug in den Löhrerhof erst mal einen Zaun um das Areal zwischen Linden- und Kranzmaarstraße zog und damit eine beliebte Querung in den Ortskern dicht machte. Doch nun wird das Gelände mit seinen alten Obstbäumen zumindest teilweise wieder zugänglich gemacht – als „Naturpark-Garten“.
Im Juli 2018 hat der Zweckverband seine Geschäftsstelle aus dem Kreishaus in Bergheim in den damals frisch sanierten Löhrerhof verlegt. Die Außenflächen des Vierkanthofs aus dem 19. Jahrhundert seien damals ziemlich verwildert gewesen, erinnert sich Mitarbeitern Miriam Sabo, Projektleiterin für den Naturpark-Garten. „Der Garten war zugewachsen, der Klatschmohn stand 1,50 Meter hoch.“ Eingezäunt worden sei das Grundstück auch deshalb, weil es als Hundeklo benutzt worden sei.
Naturpark-Garten in Hürth wird in drei Teile aufgeteilt
Nun wurden die Außenflächen in einem naturnahen Garten verwandelt. Der Landschaftsverband Rheinland förderte das Projekt, das auf einen Zeitraum von einem Jahr angelegt war, mit 8000 Euro. Der Garten wurde so umgestaltet, dass er zu einem wertvollen Lebensraum wurde und als Streuobstwiese erhalten blieb.
Der 1400 Quadratmeter große Außenbereich wurde in drei Teile aufgeteilt, erklärt Projektleiterin Sabo. Der Naturpark-Garten gliedert sich in eine Wildblumenwiese, einen Bereich für die Umweltbildung mit Insektenhotel, Bienenstock, Trockenhecke und Hochbeet aus Feldbrandsteinen und die Streuobstwiese. Dort stehen bereits Obstbäume, an denen alte Sorten von Äpfeln, Birnen und Kirschen reifen.
Bei der offiziellen Eröffnung pflanzten die Besucher, darunter Landrat Frank Rock und der stellvertretende Peter Prinz, eine Ananas-Renette. Dabei handelt es um eine alte Apfelsorte aus der Region, wie Dr. Bernhard Arnold, Spezialist für alte Sorten von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erf, den Gästen erläuterte.
Hürther dürfen Quitten aus Naturpark-Garten mitnehmen
In dem Naturpark-Garten werden nun auch umweltpädagogische Kurse unter anderem für Kitas und Grundschulen aus dem nahen Umfeld abgehalten. Der stellvertretende Bürgermeister Prinz hofft, dass der Garten Besuchern einen Anreiz zur naturnahen Gestaltung ihrer Gärten geben könne und damit dazu beitrage, „Vorgärten steinfrei“ zu machen.
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Landrat Frank Rock, der selbst in der Nachbarschaft in Alt-Hürth wohnt und Verbandsvorsteher des Naturparks Rheinland ist, sprach vom Löhrerhof als einem „Kleinod“; er freue sich, dass die Naturparkverwaltung das ehemalige Gehöft weiterentwickelt und sich nun auch um das Umfeld gekümmert habe. Allerdings fand er es „schade, dass man nicht einfach hindurchgehen kann“.
Besucher sind aber durchaus willkommen – auch zur Ernte. „Die Quitten hängen derzeit bis zum Boden“, berichtet Miriam Sabo. „Wer zu den Öffnungszeiten vorbeikommt, kann gern einen Wäschekorb voll mitnehmen.“