AboAbonnieren

Sie wurde 90 Jahre altTrauer um Hürther Original Margareta Schäning

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt eine Aufnahme von Margareta Schäning aus dem Jahr 2017.

Margareta Schäning war der Mundart und dem Karneval tief verbunden.

Die Betroffenheit ist groß. Am 11. November ist die Frau, die ihre Heimat und das Brauchtum so sehr liebte, im Alter von 90 Jahren gestorben.

Margareta Schäning lebt nicht mehr. Wie am Wochenende bekannt wurde, ist das Karnevals-Urgestein am 11. November im Alter von 90 Jahren gestorben. Über die Grenzen von Hürth hinaus war sie bekannt und beliebt. So trauert der Stammtisch Kölner Karnevalisten 1951 um sein Ehrenmitglied Margareta Schäning.

Mit ihrer Type als „Wilde Grete“ war sie Anfang der 1990er-Jahre in deren Vereinigung aufgenommen worden. In ihrer aktiven Zeit bis 1998 eroberte die Hürtherin mit ihrer humorvollen Art auch auf großen Karnevalsbühnen das Publikum. Weiter heißt es in der Würdigung: „Margareta Schäning blieb uns auch weiterhin als inaktives Mitglied treu und dem Stammtisch sehr verbunden. Für unsere Vereinigung da zu sein, war ihre Devise. Für uns war es daher nur folgerichtig, sie 2018 zum Ehrenmitglied zu ernennen.“

Auf dem Foto ist Margareta Schäning zu sehen. 2016 trug sie sich in Gegenwart von Hürths Bürgermeister Dirk Breuer als 20. Trägerin des Hürther Kulturpreises ins Goldene Buch der Stadt ein.

Margareta Schäning trug sich 2016 in Gegenwart von Hürths Bürgermeister Dirk Breuer als 20. Trägerin des Hürther Kulturpreises ins Goldene Buch der Stadt ein.

Mehr als 30 Jahre war sie in verschiedenen Projekten in rheinischer Mundart unterwegs. Viele ihrer Texte veröffentlichte sie auch in einem Buch, das 2017 unter dem Titel „Hürther Mundart“ erschien. Für ihre besonderen Verdienste um die Pflege und Erhaltung der rheinischen Mundart wurde sie 2015 mit der Kulturpreis der Stadt Hürth ausgezeichnet.

Hürths Bürgermeister tief betroffen

Hürths Bürgermeister Dirk Breuer zeigt sich tief betroffen: „Die Nachricht hat mich sehr traurig gemacht. Margareta Schäning war ein echtes Hürther Original und durch ihre Worte in der Bütt im Karneval weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Margareta Schäning hat sich sehr um die Vermittlung der kölschen Mundart verdient gemacht. Sie hatte ein großes Herz, es im Leben aber nicht immer leicht gehabt. Auch deshalb freut es mich, dass die Stadt sie mit dem Kulturpreis ausgezeichnet hat.“

Seit ihrer Zeit als Tollität in der Bergmannsiedlung in Gleuel sei sie im Karneval die „Wilde Grete“ genannt worden. „Sie hat mich noch oft im Rathaus besucht, den Austausch habe ich als anregend empfunden.“

Auch der in Alt-Hürth beheimatete Landrat Frank Rock ist traurig: „Ich kenne Margareta Schäning schon aus meiner Zeit als Schulleiter aus verschiedenen Schulprojekten. Sie hat sich seit vielen Jahren für die Pflege des Kulturguts kölsche Sproch eingesetzt und war ein Vorbild. Sie wird fehlen.“