Hürth – Um seinen ehrenamtlichen Einsatz hat Kurt Schürmann nie viel Aufhebens gemacht. Als Landrat Frank Rock dem 85-jährigen Pensionär im Unruhestand im Kreishaus in Bergheim das Bundesverdienstkreuz am Bande ans Revers heftete, da habe ihm erst die Reaktion der Gäste klar gemacht, wie wichtig die Auszeichnung sei. „Jetzt muss ich lernen, damit umzugehen“, sagt der Ausgezeichnete. „Ich bin ja aufgefordert, den Orden auch zu tragen.“
Wer sich die lange Liste der Projekte und Vereine, für die sich Schürmann einsetzt, ansieht, fragt sich: Woher nimmt er die Zeit? „Berechtigte Frage“, antwortet Schürmann lachend und versucht sich an einer Erklärung. „Ich war früher beruflich viel unterwegs und oft die ganze Woche nicht zu Hause. Die Zeit habe ich ja jetzt. Außerdem hält mir meine Frau Hannelore, mit der ich im Dezember den 60. Hochzeitstag feiern darf, den Rücken frei.“
Diplom-Ingenieur kam aus dem Ruhrgebiet nach Hürth
Kurt Schürmann, 1936 in Essen geboren, hat in Wuppertal studiert und seine erste Stelle als Diplom-Ingenieur für Hoch- und Tiefbau in Köln angetreten. 1972 zog er mit seiner Frau nach Hürth. Zunächst im Straßenbau und dann in der Gebäudesanierung war er für seine Arbeitgeber viel auf Reisen. Nach der Pensionierung holte ihn der Architekt Ulrich Ahlert für einige Jahre in sein Büro auf der Burg Gleuel.
Seit Jahrzehnten engagiert sich Kurt Schürmann ehrenamtlich. Der begeisterte Surfer und Skifahrer hob 1978 den Hürther Windsurfing-Club mit aus der Taufe. Obwohl er selbst kein Basketball spielte, war er 42 Jahre lang Vorsitzender des Hürther Basketballclubs, außerdem über 20 Jahre lang Jugendwart im Basketballkreis. Später dehnte er sein Engagement auf den Sozialbereich aus. So gründete er 1992 den Freundeskreis des Rudi-Tonn-Altenzentrums und ist seitdem Vorsitzender. „Ich habe festgestellt, dass es mir selbst sehr gut geht, und wollte etwas für die Allgemeinheit tun“, erinnert sich Schürmann.
Hürther ist in zahlreichen Vereinen ehrenamtlich aktiv
Inzwischen setzt er sich in vielen Bereichen ein, für junge und für alte Menschen, fürs Soziale, den Sport und die Kultur. Seit 20 Jahren begleitet er beim Hospizverein schwerkranke Menschen. Als Lese-Opa schmökert er mit Grundschülern an der Brüder-Grimm-Schule. Seit 25 Jahren ist er Kassierer bei der Senioren-Union auf Orts-, Kreis- und Bezirksebene. Auch im Jazzclub, im Heimat- und Kulturverein und im Brunnenverein in Gleuel ist Schürmann aktiv.
Darüber hinaus findet der Vater zweier erwachsener Kinder auch noch Zeit für seine vier Enkel und für Spaziergänge, nicht nur durch den Park der Burg Gleuel, in deren Wohnanlage er mit seiner Frau lebt. Schürmann: „Ich gehe jeden Tag mindestens 6000 Schritte.“ Viel ist er auch mit dem Fahrrad unterwegs.
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Landrat Rock, der Schürmann seit vielen Jahren kennt, würdigte dessen Verdienste: „Es ist ein Glück und ein Segen, dass wir in unserer Gesellschaft auf Menschen wie Sie zählen dürfen, die beherzt die Initiative ergreifen und helfen, wo sie nur können.“