AboAbonnieren

BundesverdienstkreuzHürther Vater setzt sich für Eltern von Kindern mit Diabetes ein

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann mit Orden am Revers, eine Frau mit Blumenstraße, und ein Mann um dunklen Anzug stehen auf einer Bühne.

Das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt Georg Fabian, hier mit Ehefrau Beate, im Löhrerhof aus den Händen von Landrat Frank Rock.

Als bei seinem Sohn Diabetes diagnostiziert wurde, gründete Georg Fabian eine Selbsthilfegruppe. Auch dafür wurde er jetzt ausgezeichnet.

Die Diagnose war ein Schock für Georg und Beate Fabian: Im Kindesalter wurde bei ihrem Sohn Diabetes mellitus, im Volksmund die Zuckerkrankheit, festgestellt. Eine folgenschwere Diagnose, die bedeutet, dass der Betroffene ein Leben lang Insulin bekommen muss.

„Die Krankheit hat uns sehr beschäftigt“, sagt Georg Fabian (62). „Wir haben aber aus der Not eine Tugend gemacht und einen Weg gefunden, auch für andere Betroffene etwas zu tun.“

Georg Fabian ist seit 22 Jahren Vorsitzender der Selbsthilfegruppe in Köln

Vor 22 Jahren gründete Georg Fabian an der Unikinderklinik in Köln einen Selbsthilfeverein und ist immer noch Vorsitzender. Auch für diesen Einsatz erhielt er am Freitag, 22. September, im Löhrerhof das Bundesverdienstkreuz am Band aus den Händen von Landrat Frank Rock.

Der Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus setzt sich dafür ein, dass betroffene Eltern unmittelbar nach der belastenden Diagnose über die Krankheit und Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt werden. Dazu arbeitet der Verein eng mit den Ärzten der Diabetes-Ambulanz der Uniklinik zusammen.

Entlastung pflegender Angehöriger liegt dem Hürther am Herzen

Die Kinder und Jugendlichen werden auf den Umgang mit ihrer Erkrankung vorbereitet und geschult. Auch das Umfeld in Kita und Schule wird dabei mit einbezogen. Auch in der Alzheimer-Gesellschaft Rhein-Erft setzt sich Georg Fabian als Zweiter Vorsitzender aus eigener Betroffenheit ein: Sein Schwiegervater ist an Alzheimer erkrankt. Ihm liegt vor allem die Entlastung pflegender Angehöriger am Herzen.

In der CDU-Stadtratsfraktion engagierte er sich 16 Jahre lang schwerpunktmäßig im Jugend- und Bildungsbereich. Der Personalleiter eines großen Chemieunternehmens ist ehrenamtlicher Prüfer bei der Industrie- und Handelskammer, die ihn dafür mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet hat, und seit 2005 ehrenamtlicher Richter beim Landessozialgericht.

Ich eiere nicht herum.
Georg Fabian

Landrat Rock betonte in der Laudatio, Fabian habe oft „Tränen zu einem Lächeln“ gemacht und dafür gesorgt, dass „Verzweiflung zu Hoffnung“ geworden sei. Fabian sei ein „unerschütterlicher Optimist, den Rückschläge und Querelen nicht entmutigen können“.

In die Gratulantenschar reihten sich Bürgermeister Dirk Breuer und der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Willi Zylajew, ein, die dem neuen Verdienstkreuzträger neben einer zurückhaltenden, verlässlichen Art Beharrlichkeit in der Sache bescheinigten. Daran knüpfte Fabian in seinen Dankesworten an.

Er sei „manchmal ein wenig die Südkurve der Fraktion“ gewesen und habe in der Jugendpolitik auch gesagt, was nicht jeder habe hören wollen. Fabian: „Ich eiere nicht herum.“ Fabian wuchs als eines von fünf Kindern in einer Arbeiterfamilie in Alt-Hürth auf. Seine Eltern hätten ihm die Werte Fleiß, Ausdauer und Glaube vorgelebt.

Die Auszeichnung, so Georg Fabian, gehöre „zu 50 Prozent“ seiner Frau Beate. Neben dem Sohn hat das Paar eine erwachsene Tochter und ein Enkelkind.