Die Fraktion FDP/FWH fürchtet, dass die Ahorne gefällt werden könnten. Sie müssen den Gleisen des geplanten Stadtbahn-Ausbaus weichen.
Grünstreifen als BaumschuleFraktion will Baumfällungen am Hürther Bogen verhindern
Die Tage der 20 Ahornbäume auf dem Grünstreifen am Hürther Bogen sind gezählt. Bis Ende des Jahrzehnts sollen sie Stadtbahngleisen nach Hürth-Mitte weichen. Die Fraktion FDP/Freie Wähler will verhindern, dass die Bäume gefällt werden und setzte einen weiteren Hebel an: Eine Anfrage im Hauptausschuss zielte auf den wirtschaftlichen Schaden ab, der womöglich durch die Fällung entstehen würde.
Seit Frühjahr 2009 wachsen und gedeihen die Ahorne prächtig. Die Stadtwerke hatten die Bäume mitten auf die geplante Gleistrasse pflanzen lassen. Das sorgte für Kopfschütteln. Mancher mutmaßte, dass die frühere Stadtspitze vor der Kommunalwahl ein Zeichen gegen die seinerzeit umstrittene Stadtbahnverlängerung setzen wollte.
Inzwischen ist die Bahn kein Zankapfel mehr, den Grundsatzbeschluss für eine Gleisverbindung vom Bahnhof Hermülheim zum Busbahnhof fasste der Rat mit breiter Mehrheit. Schon Mitte 2021 prüften die Stadtwerke auf Antrag von CDU und Grünen auch, ob es möglich wäre, die hochgewachsenen Bäume mit Stammumfängen von über 20 Zentimetern auszubuddeln und anderswo einzupflanzen. Ergebnis: Das wäre möglich, aber aufwendig und teuer, weil eine Fachfirma mit Spezialgerät anrücken müsste. Die Stadtwerke kamen auf Kosten von knapp 10.000 Euro – viermal so viel, wie seinerzeit die Neuanpflanzung.
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Fraktion kämpft aus ökologischen Gründen für den Erhalt der Ahornbäume
Weil seitdem nicht viel passiert ist, hakten FDP und Freie Wähler jetzt im Verwaltungsrat und im Hauptausschuss nach. FDP-Ratsherr Christian Karaus fürchtet, dass die Bäume aus Kostengründen doch noch gefällt würden. Das sei aus ökologischen Gründen nicht zu vertreten, finden Karaus und sein Fraktionskollege Kurt Martmann (FWH). Schließlich leisteten die Bäume einen wertvollen Umweltbeitrag für die Stadt.
In den Bilanzen der Stadt schlägt sich das allerdings nicht nieder, teilte die Verwaltung im Hauptausschuss mit – weder ökologisch noch wirtschaftlich. Die Bäume seien nicht auf dem Ökokonto verbucht worden und müssten auch bei den Stadtwerken nicht wirtschaftlich abgeschrieben werden. Mithin entstünde kein zählbarer Schaden.
Karaus will im Kampf um die Bäume nicht nachgeben. „Wenn man den Hürther Bogen als eine Art Baumschule betrachtet, dann würde die Anpflanzung wenigstens einen Sinn ergeben“, so der Liberale. Die Stadtwerke erklärten auf Nachfrage, dass über die Bäume erst entschieden werden solle, wenn der Stadtrat den Baubeschluss zur Stadtbahnverlängerung gefasst habe.