- Die obere Schulaufsichtsbehörde hatte die Schulleitung des ASG überraschend darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Bewerbungsverfahren um den Schulleiterposten abgebrochen werde.
- Nun kommt Bewegung in die Schulleiterfrage: In der kommenden Woche soll es ein Gespräch zwischen Bezirksregierung und Stadt geben.
- Eine Online-Petition hat innerhalb einer Woche bereits 3500 Unterstützer gefunden.
Hürth – In den Konflikt um die Besetzung der Schulleiterstelle am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) kommt möglicherweise Bewegung. So hat die Bezirksregierung Bürgermeister Dirk Breuer und Schuldezernent Jens Menzel als Vertreter des Schulträgers für kommenden Dienstag zum Gespräch über die Personalie nach Köln eingeladen. Am gleichen Tag will sich bereits auch der Petitionsausschuss des Landtags in Düsseldorf mit einer Eingabe der Elternvertretung befassen.
Die obere Schulaufsichtsbehörde hatte am Montag vergangener Woche die erweiterte Schulleitung des ASG überraschend darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Bewerbungsverfahren um den Schulleiterposten abgebrochen werde. Unter den Bewerbern war Thorsten Jürgensen-Engl, der das Gymnasium seit August 2019 kommissarisch führt und zuvor stellvertretender Schulleiter war.
Bezirksregierung soll Entscheidung zurücknehmen
Die Bezirksregierung hat angekündigt, stattdessen eine Lehrkraft aus der Region, die Anspruch auf einen Schulleiterposten hat, an das Hürther Gymnasium abzuordnen. Diese Möglichkeit sei im Beamtenrecht und im Schulgesetz ausdrücklich so vorgesehen, so eine Behördensprecherin.
Die Elternvertreter wollen sich damit aber nicht abfinden. „Warum muss es denn ausgerechnet das große Gymnasium in Hürth sein?“, fragt Elternvertreter Ulrich Klugius. Auf einem Stellenportal für Lehrer im Internet hat der Journalist, der selbst drei Kinder am ASG hat, recherchiert, dass es auch an anderen Gymnasien in der Region offene Schulleiterstellen gebe, so in Köln, Leverkusen und Grevenbroich.
Klugius und seine Mitstreiter aus der Elternpflegschaft und der Schulkonferenz fordern, dass die Bezirksregierung ihre Entscheidung zurücknimmt und die Schulleiterstelle neu ausschreibt. „Wir wollen ein transparentes Verfahren“, betont Klugius. Schließlich gehe es um die Zukunft des größten Hürther Gymnasiums mit 1400 Schülern und 130 Lehrern. Die Führungsfrage am ASG bewegt offenkundig viele Hürther. Eine Internet-Petition, in der Elternvertreter eine Ausschreibung der Stelle fordern, hat innerhalb einer Woche 3500 Unterstützer gefunden.
„Positiv, dass Bezirksregierung zügig reagiert hat“
Unterdessen macht auch der Hürther Landtagsabgeordnete Frank Rock, schulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Druck beim NRW-Schulministerium und bei der Bezirksregierung. „Ich setze mich dafür ein, dass es ein offenes Verfahren mit Ausschreibung geben wird. Die Schule braucht den Besten, es geht auch um die Entwicklungsperspektive.“ Er sei zuversichtlich, dass nun „Bewegung in die Sache“ komme.
Bürgermeister Dirk Breuer wertet das Gesprächsangebot aus Köln als gutes Zeichen. „Es ist sehr positiv, dass die Bezirksregierung zügig reagiert hat und den Gesprächsfaden aufnehmen will“, so Breuer, der sich zuvor noch bei der Bezirksregierung beklagt hatte, dass die Stadt als Schulträger erst nachher telefonisch über die Personalentscheidung informiert worden sei.
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Breuer will sich vor dem Termin mit den Elternvertretern abstimmen. „Die Schule hält zusammen, und das ist gut so“, so Breuer. Er könne sich nur schwer vorstellen, dass eine Schulleiterin, die gegen den Willen der Schulgemeinde eingesetzt werde, „positiv wirken“ kann.
Auch den Elternvertretern habe die Bezirksregierung ein Gespräch angeboten, um die Entscheidung zu erläutern, betont Behördensprecher Dirk Schneemann. „Grundsätzlich entscheiden wir nicht bürokratisch, sondern betrachten jeden Einzelfall sorgfältig. Deshalb haben wir bei der Auswahl der Schule nicht nur darauf geachtet, dass die Leitungsstelle gerade frei ist.“