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Hochwasser und PandemieViele Herausforderungen für die Feuerwehr Rhein-Erft

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Neue Kreisausbilder ernannte der zuvor mit der Silbernen Ehrennadel des Feuerwehrverbandes ausgezeichnete Ralf Rahn.

Frechen – Nach zwei Jahren kamen Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet wieder zusammen zur inzwischen 46. Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Erft im Frechener Stadtsaal. Eine Pause sei mit der Aussetzung der Versammlungen für die Feuerwehrleute allerdings nicht verbunden gewesen, stellte Kreisbrandmeister Peter Fenkl fest.

Im Gegenteil: Die Corona-Pandemie und die Hochwasserkatastrophe hätten die Feuerwehrleute sowohl „fachlich als auch sozial und emotional“ stark gefordert. Die Einschränkungen des Übungs- und Dienstbetriebes habe die Arbeit erheblich erschwert, so Fenkl. Der Krieg in der Ukraine werfe jetzt Fragen nach der Leistungsfähigkeit des Zivilschutzes im Verteidigungsfall auf.

Gerätehäuser wiesen oft technische Mängel auf

Erkennbar sei eine Lücke zwischen den Ansprüchen von Teilen der Bevölkerung und der Leistungsfähigkeit staatlicher Institutionen, so Fenkl. Mehr Sicherheit gebe es nicht kostenlos. So wiesen mehr als die Hälfte der Feuerwehrgerätehäuser im Kreis technische Mängel im Bereich des Arbeitsschutzes für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auf. Erfreulich aber sei die Bereitschaft vieler, nach der Hochwasserkatastrophe bei der Feuerwehr und anderen Organisationen des Katastrophenschutzes mitzuarbeiten, sagte Fenkl.

Aber die Jugendfeuerwehren hätten unter der Pandemie besonders gelitten, der Dienstbetrieb sei sehr „sehr lange“ unterbrochen gewesen. Fenkl: „Der Wiederaufbau unserer über 50 Jugendgruppen wird uns noch einige Zeit beschäftigen.“ Die Herausforderungen für Feuerwehrleute in der Pandemie, der Hochwasserkatastrophe und bei der Unterbringung von Schutzsuchenden aus der Ukraine griffen die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp und Landrat Frank Rock in Grußworten auf.

Susanne Stupp: „In dieser Zeit sind wir enger zusammengerückt.“

„In dieser Zeit sind wir – trotz Maske und Abstand – enger zusammengerückt“, sagte Susanne Stupp. Die neue Wache in der Lindenstraße habe ihre Feuertaufe dabei bestanden. Lagerkapazität und Logistik seien zur Verwaltung und Verteilung beispielsweise von Schutzmaterialien für den gesamten Rhein-Erft-Kreis genutzt worden.

Frank Rock bedankte sich für den Einsatz der Feuerwehrleute in den schwierigen Jahren und wünschte sich weiteren „Zusammenhalt und Solidarität“ angesichts kommender Herausforderungen. Die würden größer als die der vergangenen 30 bis 40 Jahre in Wohlstand und Reichtum, glaubt Landrat Rock.

Viele Ehrungen an verdiente Mitglieder

Bevor es freilich ans Buffet ging sprachen Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg und Peter Fenkl noch Ehrungen aus. Ralf Rahn, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, langjähriger Leiter der Pulheimer Feuerwehr und Ausbilder an der Kreisfeuerwehrschule, bekam das Brand- und Katastrophenschutz-Verdienst-Ehrenzeichen in Silber. Peter Pütz, seit 20 Jahren der Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, erhielt die Silberne Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes.

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Als gute Seelen der Kreisfeuerwehrschule erhielten Hannelore und Lothar Henseler beim Abschied Ehrennadeln und viel Applaus.

Die gleiche Auszeichnung erhielt Heinrich Dahmen in Abwesenheit, als langjähriger Mitarbeiter in der Kerpener Kreisleitstelle ist er bei den Feuerwehrleiten als „Stimme des Rhein-Erft-Kreises“ bekannt.Als „gute Seelen“ der Kreisfeuerwehrschule nahmen Hannelore und Lothar Henseler zum Abschied die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes entgegen. Sie sorgten 16 Jahre lang für den reibungslosen Ablauf des Schulbetriebs.

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Eine Ehrennadel erhielt auch Torsten Flemm, der sich fürs Impfen der Feuerwehrleute mit Restdosen einsetzte. Elf neue Kreisausbilder ernannte Ralf Rahn: Florian Conrads, Andreas Foidl, Jens Kehr, Benjamin Müller, Dominik Müller, Dirk Ostermann, Raphael Porzig, Frank Ruland, Daniel Schwiperich und Jakub Standio.