Rhein-Erft-Kreis/Frechen – Romina Plonsker ist die neue Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Rhein-Erft. Die 33-jährige Landtagsabgeordnete aus Pulheim wurde am Freitagabend zur Nachfolgerin von Frank Rock gewählt. Sie erhielt 88,4 Prozent der Stimmen. Weitere Bewerber hatten sich nicht zur Wahl gestellt.
Mehr als 170 Parteimitglieder waren zu der Versammlung in den Frechener Stadtsaal gekommen. Mit langanhaltendem Applaus bedachten sie die engagierte Rede von Romina Plonsker. „Ich habe richtig Bock, den Laden zu rocken“, rief sie ihren Parteifreunden zu.
Plonsker: „Das Verhalten einiger sogenannter Parteifreunde ist unerträglich“
Gleichwohl sind es für die CDU nicht gerade leichte Zeiten. „Wir haben die Bundestagswahl selbstverschuldet verloren“, sagte Plonsker. Die Personalentscheidungen für den neuen Parteivorsitzenden und den Kanzlerkandidaten seien zu knapp vor der Wahl getroffen worden, zudem habe man es versäumt, eigene Themen zu setzen. Kanzlerkandidat Armin Laschet habe sicherlich auch Fehler gemacht, im Auftreten beispielsweise und in der Kommunikation: „Das Verhalten einiger sogenannter Parteifreunde ist aber unerträglich.“
Die Störfeuer aus den eigenen Reihen müssten endlich aufhören. Plonsker rief die Partei zur Geschlossenheit auf: „Die CDU im Rhein-Erft-Kreis ist dafür ein Vorbild.“
Plonsker blickte auch voraus auf die Landtagswahl im Mai. Der designierte neue Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Hendrik Wüst sei „der richtige Mann, um Nordrhein-Westfalen in die Zukunft zu führen.“ Im Kreis sei der Strukturwandel die größte Herausforderung: „Wir müssen alle Kräfte bündeln, damit er gelingt.“ Ziel müsse es sein, Ökologie und Ökonomie, Klimaschutz und Industrie unter einen Hut zu bringen.
Gregor Golland erzielt das schlechteste Ergebnis
Frank Rock, der seit 2020 als Landrat im Bergheimer Kreishaus amtiert, kandidierte nach vier Jahren an der Spitze der CDU im Kreis nicht noch einmal. In einer emotionalen Rede nahm der 51 Jahre alte Hürther Abschied. „Ich habe jetzt andere Aufgaben“, betonte Rock sichtlich gerührt: „Ich bin aber nicht weg. Ich möchte über die nächste Kommunalwahl hinaus Landrat bleiben, und ich werde den Vorstand weiter unterstützen.“
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Drei stellvertretende Vorsitzende stehen Romina Plonsker künftig zur Seite. Thomas Okos (33, Frechen) erhielt mit 91,8 Prozent das beste Ergebnis, vor Gudrun Baer (44, Hürth) mit 84,8 Prozent. Ende August waren beide noch bei der Kür der CDU-Landtagskandidaten im Wahlkreis 6 gegeneinander angetreten, Okos hatte die Nase vorn. „Es gibt von meiner Seite kein Nachkarten“, betonte Baer. Es gelte nun, gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen: „Das schaffen wir zusammen am besten.“
Gregor Golland (46, Brühl) erzielte mit 72,8 Prozent das schlechteste Ergebnis der drei Stellvertreter. Der Landtagsabgeordnete war zuletzt wegen seiner inzwischen beendeten Nebentätigkeit für RWE in die Kritik geraten. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte Golland in einem Gespräch nach der Wahl: „Wir haben als Team ein gutes Resultat erzielt.“