Ein neuer, klimafreundlicher Stadtteil mit innovativem Gewerbe und 665 Wohnungen soll auf 18,4 Hektar auf dem Keramo-Gelände entstehen.
„Tradition geht zu Ende“Abbruch der alten Keramo Steinzeug-Fabrik in Frechen hat begonnen
Auf einer Fläche von rund 18,4 Hektar soll für über 100 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren auf dem ehemaligen Keramo-Gelände an der Bonnstraße ein neuer, klimafreundlicher Stadtteil zum Arbeiten, Leben und Wohnen entstehen. Das Rhenania-Quartier der Wolf-Immobiliengruppe ist eines der größten Entwicklungsprojekte im Rhein-Erft-Kreis. Der Baustart ist für 2026 geplant. Im April soll das Bauleitplanverfahren im Stadtrat auf den Weg gebracht werden.
Das Mammutprojekt in Frechen ist offiziell gestartet: Die rund fünf Millionen Euro teuren Abbrucharbeiten der alten Steinzeug-Fabrikgebäude haben rund sechs Jahre nach der Stilllegung der Produktion begonnen. Landrat Frank Rock, Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp, Prof. Dr. Jürgen Höser, Vorsitzender der IFU Frechen, Kevin Krukau und Peter-Josef Wolf, Geschäftsführer der Wolf-Immobiliengruppe, gaben per Knopfdruck den Startschuss für den Abbruch.
Auf der Gesamtfläche des neuen Rhenania-Quartiers werden rund 1,1 Millionen Kubikmeter Material abgetragen – das entspricht dem fünffachen Volumen des Kölner Doms. Bei den abgebauten Stoffen handelt es sich um Beton, Stahlbeton und Mauerwerk, aber auch um Holz, Bedachungen und Recycling-Baustoffe. Außerdem werden große Flächen entsiegelt, die derzeit mit Beton und Asphalt bedeckt sind. Alle Arbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
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„Heute ringen zwei Gefühle in mir. Einerseits sind wir als Familie traurig, dass nun eine Tradition zu Ende geht. Andererseits sind wir froh, stolz und optimistisch, dass bald Neues entsteht“, so Peter-Josef Wolf. Rund 70 Prozent der Fläche sollen weiter gewerblich genutzt werden, für zukunftsorientierte Branchen mit wachstumsstarken Unternehmen.
„Im Herzen des Geländes entsteht ein Digital- und Technologiequartier, das unter anderem für Forschungs- und Entwicklungslabore, Industrie 4.0 und Unternehmen aus den Bereichen Life Science, Health und intelligente Mobilität ideale Voraussetzungen bietet“, erläutert Kevin Krukau, Projektentwickler und Geschäftsführer der Wolf Capital Group. Die digitale Infrastruktur bildet ein Rechenzentrum, das im Osten des Quartiers entstehen soll.
665 Wohnungen und Apartements
Zudem wird im südlichen Teil ein urbaner Bereich mit 665 Wohnungen und Apartments für Familien, Senioren, Studierende und Mitarbeitende der ansässigen Unternehmen, eine Kindertagesstätte, eine Grundschule und eine Parkanlage geplant. „Mit dem Rhenania-Quartier wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ein wichtiges und richtiges. Es ist ein großer Schritt für die Stadt und für die Stadtverwaltung. Das Quartier wird eine große Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus haben“, so Susanne Stupp. „Die IFU begrüßt dieses Leuchtturmprojekt in jeder Hinsicht“, betonte Höser.
Die Frechener Unternehmerfamilie Wolf hat das Konzept gemeinsam mit dem Architektur- und Planungsbüro ASTOC entwickelt. „Wir haben uns entschieden, die Fläche nach der Schließung der Steinzeugfabrik Ende 2018 nicht zu verkaufen. Als Frechener Unternehmen wollen wir den Standort wirtschaftlich stärken und auch der gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum gerecht werden. Nach langer Planung kann es nun endlich losgehen und die Vision eines modernen und nachhaltigen Quartiers umgesetzt werden“, so Peter-Josef Wolf.
Landrat Frank Rock lobte das Vorhaben: „Das Rhenania-Quartier schafft Zukunft für die Menschen in Frechen und im gesamten Rhein-Erft-Kreis. Ich danke der Familie Wolf für diese große Investition in die Zukunft.“