Frechen – Das Tischtuch ist endgültig zerschnitten: Ferdi Huck, SPD-Urgestein und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Frechen, hat seinen Austritt aus der Partei erklärt. Mit ihm kehren auch sein Sohn Stefan und Hans Adam Breuer der SPD den Rücken. Wie Ferdi Huck gehörten beide bislang dem Stadtrat an.
Zum Zerwürfnis mit den Genossen war es im Februar während der Aufstellungsversammlung der SPD für die Kommunalwahl gekommen. Ferdi und Stefan Huck waren vom Vorstand bei der Kandidatenkür für die Stadtratswahl auf aussichtslosen Listenplätze platziert worden, Breuer tauchte unter den Kandidaten gar nicht mehr auf. Ferdi Huck verließ damals nach einer emotionalen Rede wutentbrannt den Saal. Das Ende vom Lied: Alle drei kandidieren bei der Kommunalwahl am Sonntag nicht mehr, nun folgte der gemeinschaftliche Austritt aus der Partei.
Frechen: Ein Zeichen vor der Kommunalwahl
Ferdi Huck, der zuvor mehrfach für die Frechener SPD als Bürgermeisterkandidat in den Ring gestiegen war, fühlt sich von der Parteispitze hintergangen. Ihm sei ein guter Listenplatz zugesichert worden. „Dieses Versprechen wurde nicht gehalten“, sagte Huck auf Anfrage dieser Zeitung. Mit Parteichef Carsten Peters und dem Fraktionsvorsitzenden Hans Günter Eilenberger könne er nicht mehr zusammenarbeiten. Nach 46 Jahren in der SPD falle ihm der Parteiaustritt nicht leicht. In der Frechener SPD laufe aber vieles in die falsche Richtung, zudem könne er sich mit dem neuen Programm nicht identifizieren.
Mit dem Parteiaustritt noch vor der Kommunalwahl am 13. September habe er ein Zeichen setzen wollen, erklärte Huck. Einer anderen Partei wolle er sich nicht anschließen. In den wenigen Fachausschüssen, die bis zur konstituierenden Sitzung des neu gewählten Stadtrates am 3. November noch tagen, werden die drei „Abtrünnigen“ nun als parteilose Mitglieder agieren.
Der Parteivorsitzende Carsten Peters, der bei der Wahl am Sonntag auch als Bürgermeisterkandidat der SPD antritt, schießt scharf gegen Huck zurück. Huck handele aus „persönlicher Eitelkeit“ heraus und lasse die SPD fallen, weil sie ihm nicht mehr nützlich sein könne. Der Zeitpunkt des Parteiaustritts kurz vor der Kommunalwahl sei bewusst gewählt worden, um möglichst viel Aufsehen zu erzeugen und Schaden anzurichten.
Dabei wäre der Konflikt auf der Parteiversammlung im Februar aus Peters’ Sicht leicht zu lösen gewesen: „Wenn Ferdi Huck im Saal geblieben wäre, hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit einen sicheren Listenplatz bekommen.“ Diese Chance habe Huck aber vertan.