AboAbonnieren

SpendenaktionDer Traum von Mobilität für Laura aus Frechen kommt immer näher

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild sind Laura und ihre Eltern zu sehen, die von der Mitgründerin des Vereins Strahlemännchen ein Auto leihweise zu Verfügung gestellt bekommn.

Claudia, Sascha und Laura Sturm freuen sich, nun ein behindertengerechtes Auto leihweise nutzen zu können. Joanna Junge (r.) vom Verein Strahlemännchen übergab den Autoschlüssel.

Das Spendenziel für ein behindertengerechtes Auto ist fast erreicht. Der Verein „Strahlemännchen“ leiht der Familie für sechs Monate ein Fahrzeug.

„Juhu, endlich kann ich mitfahren und meine Eltern brauchen mich nicht mehr zu tragen“ – die 17-jährige Laura Sturm sitzt freudestrahlend in einem behindertengerechten VW Caddy und genießt die gewonnene Lebensqualität sichtlich. Die Teenagerin und ihre Familie haben aktuell gleich doppelt Grund zur Freude – Lauras langgehegter Traum von mehr Mobilität wird immer wahrer.

Das Mädchen erlitt bei seiner Geburt eine Gehirnblutung

Das Mädchen kam im August 2006 per Notkaiserschnitt als Frühchen zur Welt und erlitt dabei eine Gehirnblutung – diese verursachte eine Zerebralparese mit Tetraspastik. Ihre motorischen Fähigkeiten sind sehr stark eingeschränkt, sie kann nicht gehen, nicht stehen und nur mit Hilfsmitteln alleine sitzen. „Geistig ist sie aber voll da und ziemlich pfiffig“, beschreibt ihr Vater „seine Kleine“ liebevoll.

Auf dem Bild ist Laura kurz nach ihrer Geburt zu sehen.

Als Frühchen kam Laura in der Uniklinik Köln unter dramatischen Umständen zur Welt.

Um der quirligen Tochter einen abwechslungsreicheren Alltag zu ermöglichen, hat die Familie im vergangenen Dezember eine Crowdfunding-Aktion im Internet gestartet, um 35 000 Euro für ein behindertengerechtes Auto mit Rollstuhlrampe und einem speziellen Gurtsystem zu sammeln. Der alte VW der Familie lässt sich nicht umbauen, Laura und ihr Rollstuhl müssen von den Eltern jeweils mühsam hinein gehoben werden, sie selber hat bei längeren Fahrten starke Schmerzen.

Auf dem Bild ist Lauras Vater zu sehen, der seine Tochter in das Auto hebt.

Vater Sascha Sturm, Schwester Leonie und Mutter Claudia unterstützen Laura bei dem schwierigen Einstieg in ihr altes Auto, ehe es los gehen kann, ist meist eine halbe Stunde vergangen.

Viele Leser spendeten für die Familie

Nach Berichten in dieser Zeitung über das Schicksal der Familie spendeten viele Leser. Auch Vereine und Frechener Unternehmen wie das IT Systemhaus netable und die Bäckerei Halver unterstützten die Familie. Der Spendenstand ist – auch durch einen Großspender, der anonym bleiben möchte, auf über 33 000 Euro angestiegen. „Nun fehlen nur noch knapp 2000 Euro, um zu sagen, die Finanzierung wäre gesichert“, begeistert sich Sascha Sturm. Die ganze Familie sei überwältigt, die Spender könnten sich nicht vorstellen, wie sehr die Anteilnahme sie von Herzen rühre, so Sturm.

Nun hofft die Familie, möglichst bald bei der „Gofund-me-Kampagne“ die volle Summe erreichen zu können und dann mit der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug beginnen zu können.

Die Freude über diesen ersehnten Fortschritt wird noch durch ein weiteres Ereignis gesteigert: Damit die Familie sich in aller Ruhe auf die Spendenaktion und die Suche nach einem Auto konzentrieren kann, stellt ihr der Sauerländer Verein Strahlemännchen aus Finnentrop für sechs Monate kostenfrei einen behindertengerechten VW-Caddy zur Verfügung.

An der Listertalsperre hat der Verein fünf Häuser für betroffene Familien errichtet

Der von Joanna und Eric Junge gegründete Verein kümmert sich seit 24 Jahren familienorientiert und individuell um Kinder, deren Lebenszeit aufgrund von Erkrankungen begrenzt ist. Unter anderem hat das Ehepaar an der Listertalsperre das „Rabaukenland“ mit fünf Häusern und einem sehr großen Abenteuerspielplatz errichtet, um betroffenen Familien die Chance auf Erholung zu bieten.

Dort war auch Lauras Familie zu Gast: „Wir begleiten die Familie schon einige Jahre, bei der Hilfe bei der Beschaffung einer Autorampe waren die Eltern stets bescheiden zurückhaltend, so dass wir nicht helfen konnten. Weil wir Laura mit unserem hauseigenen Krankenwagen mehrfach transportiert haben, haben wir das Thema nun nochmal angesprochen.“, so Eric Junge. Der Verein wolle die gestarteten Bemühungen der Familie jetzt unterstützen.

Ich freue mich, dass wir helfen konnten.
Eric Junge, Vorsitzender und Mitgründer des Vereins Strahlemännchen e.V.

Mit seiner Frau Joanna und Sohn Alex brachte der Sauerländer den umgebauten Wagen am Wochenende nach Frechen. „Die Freude war bei allen sehr groß, als wir vorgefahren sind und Laura testen durfte. Ich freue mich, dass wir helfen konnten“, erzählt Junge bescheiden.

Weitere Informationen zur Spendenkampagne gibt es per E-Mail bei Sascha Sturm. bomberjack2003@aol.com www.strahlemaennchen.de