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EröffnungAuf dem Weihnachtsmarkt in Brühl gibt es neue süße Versuchungen und Kult-Andenken

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist eine Frau, die gebrannte Mandeln kauft.

Der Brühler Weihnachtsmarkt ist eröffnet. Bis Heiligabend laden die 55 Buden zum Bummeln und Genießen ein.

Bis Heiligabend haben die 55 Buden des Weihnachtsmarktes geöffnet. Die Händler erläutern, welche Preise sie verlangen müssen.

Seit Montag, 11 Uhr, ist Elisabeth Milz wieder ganz in ihrem Element. Der Weihnachtsmarkt in der Brühler Innenstadt ist eröffnet und damit gehen an Milz‘ Verkaufsstand wieder gebrannte Mandeln, kandierte Früchte und Lebkuchenherzen über den Tresen. „Ich freue mich, dass es losgeht“, sagt die Kölnerin, deren Bude eine Institution auf dem Weihnachtmarkt ist. Seit 38 Jahren kommt Milz hierher. „Viele Kunden kenne ich mit Namen“, erklärt sie.

An Freizeit ist in den kommenden Wochen nicht zu denken. Mit Vorbereitungen und Buchhaltung hat sie von morgens sieben bis zehn Uhr abends zu tun. Die bevorstehenden Strapazen bremsen ihre Freude aber nicht. „Ich hatte zuletzt drei ruhige Tage. Das ist mir gar nicht bekommen“, erklärt sie mit einem Grinsen im Gesicht. Kälte und stundenlanges Stehen machten ihr hingegen nichts aus. „Ich bin das gewohnt“, sagt sie. Einen Hocker oder Ähnliches brauche sie nicht.

Brühl: Milchschnitte überzogen mit weißer Schokolade kosten drei Euro

Wohl aber Ideen, um die Kundschaft bei Laune zu halten. „Daran tüftle ich zwischendurch immer mal“, erklärt sie. Neu ist die Milchschnitte umhüllt von weißer, Vollmilch- oder Zartbitter-Schokolade für drei Euro. Gebrannte Mandeln gibt es überzogen mit Kinderschokolade oder Yogurette. 100 Gramm kosten fünf Euro, die klassische Variante ist einen Euro günstiger. „Die Preise sind dieselben wie im letzten Jahr“, so Milz, lediglich für die Schoko-Erdbeeren müsse sie angesichts gestiegener Preise für belgische Schokolade nun mit sechs einen Euro mehr verlangen.

Auch Georg Nock hat die Preise für seine Reibekuchen nicht erhöht. Drei Stück kosten fünf Euro, obwohl der Einkauf teurer sei. „Man muss ja auch an die Familien denken, die auf den Weihnachtsmarkt kommen“, betont er. Am Montagmittag drängten sich schon einige Kunden an seinem Stand. Herbert Wiener aus Euskirchen schmecken die Kartoffelpuffer „hervorragend“, sagt er. Er sei zufällig in Brühl und habe nach einem schnellen Imbiss gesucht.

Großenteils Stammgäste bewirten Konni Steinmann und seine Frau Silke. Sie betreiben mit der Enzianhütte einen der drei Glühweinstände. Die rund 60 Sitzlätze sind bis Heiligabend in den Abendstunden ausgebucht. Nach rund zehn Tagen Aufbau freut er sich über den Startschuss. „Darauf arbeitet man ja hin“, erklärt er.

Seit 1996 schenke er Glühwein in Brühl aus, längst habe sich sein Stand als Treffpunkt etabliert. „Unter der Woche kommen inzwischen mehr Gäste“, sagt er. Freitags werde es richtig voll. Dann bevölkerten viele Brühler seine Enzianhütte, ehe samstags viele Auswärtige kämen. Ein Kult-Andenken sind seine jährlich neu designten Glühweingläser. Viele der rund 3000 Stück finden bis Heiligabend neue Besitzer. „Früher habe ich draufgezahlt, aber jetzt decken die drei Euro Pfand in etwa die Ausgaben“, sagt Steinmann. Der Inhalt kostet mit vier Euro dasselbe wie 2023.

Brühler Weihnachtsmarkt hat neuen Stand mit Betreibern aus den Niederlanden

Esther Swinkels war im Vorjahr noch nicht in Brühl dabei. Nun setzt die Niederländerin einen neuen Akzent auf dem Weihnachtsmarkt, dem man sich kaum entziehen kann. Ihre handgefertigten, mit hochwertigen ätherischen Ölen versehenen Seifen verströmen einen intensiven Duft.

Unter dem Firmennamen Essysentials werden hautpflegende Naturseifen angeboten, in denen Sheabutter, Argan- und Jojobaöl bei niedrigen Temperaturen verarbeitet sind. Sie eignen sich als Shampoo, Peeling und Handseife, sind ergonomisch geformt und für zehn Euro zu haben. Passende bunte Schalen aus nicht gebranntem, mit speziellem Harz glasierten Ton gibt es ab zwölf Euro.


Der Brühler Weihnachtsmarkt ist täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. An Heiligabend schließen die Stände um 14 Uhr. Einen verkaufsoffenen Sonntag gibt es am 22. Dezember, 13 bis 18 Uhr. Dann öffnen viele Geschäfte der Innenstadt außerhalb der gewohnten Zeiten.