ProzessauftaktBergheimerin soll Ehemann getötet und zerstückelt haben
Köln/Bergheim – Eine Bergheimerin ist angeklagt, weil sie in ihrer Wohnung am Abend des 13. Juni 2008 ihren Ehemann zunächst vergiftet und ihn dann mit Messerstichen und einem Baseballschläger im Bett getötet haben soll. Ihr damaliger Liebhaber soll der 38-Jährigen noch in der Nacht geholfen haben, den Leichnam zu zerstückeln, um ihn am nächsten Tag zu beseitigen.
Am ersten Prozesstag im Kölner Landgericht saßen beide mutmaßlichen Täter auf der Anklagebank. Der Vorwurf lautet Mord und Beihilfe zum Mord. Der Ex-Liebhaber der Frau, ein 45-Jähriger aus Bergisch Gladbach, legte ein Geständnis ab, das sein Verteidiger dem Gericht vorlas.
Opfer soll gewalttätig gewesen sein
Die Angeklagte habe ihren Mann aus Angst getötet, da das Opfer gewalttätig gewesen sein soll. Er habe ihr im Vorhinein zugesichert, ihr bei der Beseitigung der Leiche und der Blutspuren zu helfen und sich eine gemeinsame Zukunft mit der Prostituierten gewünscht.
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Die beiden hatten sich im Sommer 2007 im Bordell kennengelernt, wo der Angeklagte nach eigener Aussage als Fotograf gearbeitet hat. Nach der Tat hätte der Angeklagte das Geschehene verdrängt und sein Leben weitergelebt. Die Angeklagte schwieg am ersten Prozesstag.
Tattoo auf "Aktenzeichen XY" gezeigt
Einige Tage nach der Tat, am 19. Juni 2008, entdeckte ein Fußgänger den Torso des Mannes in einer Plastiktüte in der Maas in der belgischen Stadt Amay. An der Schulter hatte das Opfer ein auffälliges Tattoo, mit dem Namen seiner Ex-Freundin.
Nachdem die Tätowierung zweimal in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt worden war, erkannte ein Bekannter des Opfers im vergangenen Jahr das Tattoo und identifizierte das Opfer. Die Ermittlungen führten dann zehn Jahre nach der Tat zur Ehefrau und ihrem Liebhaber.
Urteil für Mitte Oktober erwartet
Beide Angeklagten sind heute neu verheiratet, ihre Beziehung hielt nur bis 2010. Arme und Beine des Opfers wurden nie gefunden, sollen aber ebenfalls in Belgien oder Holland im Fluss versenkt worden sein. Das Urteil wird für Mitte Oktober erwartet.