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Unfall war AuslöserVor 50 Jahren wurde der Bergheimer Notarztdienst gegründet

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Die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Hülsewig dankte den Helfern.

Bergheim – „Alles Gute zur Goldhochzeit, so würde man doch jetzt bei Ehepaaren sagen.“ Humorvoll schloss Landrat Frank Rock seine Rede in der Feuer- und Rettungswache Bergheim ab. Und um ein ehrwürdiges Ereignis ging es auch bei dem Festkommers in der Wagenhalle an der Kölner Straße, doch der Hintergrund war durchaus ernst.

Gefeiert wurde das Jubiläum „50 Jahre Notarzt in der Kreisstadt Bergheim“. Die Stadt Bergheim habe den Notarztdienst nicht nur innerhalb der Stadt, sondern auch weit über die Stadtgrenzen hinaus über 50 Jahre geprägt und bereits sehr früh grundlegende Eckpfeiler der heutigen notärztlichen Versorgung gesetzt, so der Landrat.

Sieben Menschen sterben bei Unfall

Die Erfolgsgeschichte hat allerdings einen tragischen Anfang: Im August 1972 kam es auf der Landstraße 122 zu einem schweren Verkehrsunfall. Mehrere Sanitäter versorgten vor Ort die Verletzten und brachten sie in die umliegenden Krankenhäuser, doch noch an der Unfallstelle starben sieben Menschen.

Danach erfolgte ein Umdenken, denn die Einsatzkräfte wollten nun bereits „auf der Straße“ zusammen mit einem Notarzt die Patienten versorgen. Bis dahin waren die Fahrer der Krankenwagen oft alleine unterwegs und hatten eine klassische Sanitäterausbildung, absolut nicht vergleichbar mit den heute hoch ausgebildeten Notfallsanitätern.

1972: Ehefrau des Fahrers nahm Notruf an

Und auch die Logistik mutet heute unvorstellbar an: Die Krankenwagen rückten vor 1972 teils vom Wohnort der diensthabenden Fahrer aus, der Notruf wurde dabei oft von der Ehefrau am Festnetztelefon entgegengenommen. War der Krankenwagen bereits im Einsatz, hieß es warten. Auch Meldeempfänger, Funk oder eine Kreisleitstelle waren noch nicht vorhanden.

Auf dem Hof des Maria-Hilf-Krankenhauses (MHK) startete dann am 1. September 1972 die Schicht des Notarztwagens. Die ersten Mitarbeiter, Matthias Linke und Erich Müller, wurden dabei vom Pflegepersonal des Krankenhauses unterstützt.

Rettungswesen ausgebaut

„Als der erste Notarztwagen, ein großes, beeindruckendes Gefährt, von uns mit viel Überlegung für alle Notfälle ausgerüstet, den ersten Rettungssanitätern übergeben wurde, ließen wir das Martinshorn im Hof des MHK ertönen. Die Patienten stürzten ans Fenster und klatschten. Da waren wir ein wenig stolz, das Projekt ,Notarztrettungswache’ war gelungen“, erinnert sich Dr. Elisabeth Doepke in ihrem Grußwort. Der damalige Chefarzt der Chirurgie, Dr. Karlheinz Piert, hatte den Auftrag von der Stadt erhalten, das Rettungswesen auszubauen.

Mehrfache Umzüge, neue Außenwachen, moderne Fahrzeuge und Gerätetechnik, eine eigene Schule für Notfallmedizin und Rettungsdienst – der notärztliche Rettungsdienst wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter entwickelt. So wurde bereits 1994 der 100.000. Einsatz gefahren, die Zahl der Mitarbeiter stieg von 16 auf heute 160. Und auch für die Zukunft gibt es schon Projekte: Kreisweit ist ein Telenotarzt in Planung. Dieser soll die Besatzung des Rettungswagens per Video- und Audioschalte unterstützen.

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Das Wichtigste sei jedoch der Teamgeist, beschwor Torsten Flemm, Leiter der Feuer- und Rettungswache Bergheim: „Stress, Hektik, unsichere oder unbekannte Einsatzstellen stellen uns oft vor sehr große Herausforderungen, die wir aber meistens bewältigen können. Das können wir nur im Team. Der Teamgeist ist es, der die Kollegen zusammenstehen lässt, professionell und motiviert und nach unserem Motto »Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr«“.