Zum 27. Mal hatte die Bedburger DLRG-Ortsgruppe zum breitensportlichen Rund-um-die-Uhr-Vergnügen eingeladen.
DLRG-Ortsgruppe75.000 Bahnen in 24 Stunden in Bedburg geschwommen
Im Nachhinein ärgerte sich Alois Jansen ein wenig darüber, dass er erst am Samstagnachmittag ins Becken springen konnte. „Ich bin leider aufgehalten worden und habe mich verspätet. Sonst hätte ich sicher noch mehr geschafft.“ Aber die 2650 Meter, die der sportliche Senior in der Schlussphase des 24-Stunden-Schwimmens der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) im Schwimmbad Monte Mare abspulte, waren trotzdem aller Ehren wert.
Sportsgeist und Schwimmen standen im Mittelpunkt
Denn Jansen ist immerhin schon stolze 80 Jahre alt. Damit war er der älteste Teilnehmer einer Veranstaltung, bei der 373 Starter nicht nur für eindrucksvolle Zahlen sorgten, sondern vor allem jede Menge Spaß im und am Wasser hatten.
Schon zum 27. Mal hatte die Bedburger DLRG-Ortsgruppe zum breitensportlichen Rund-um-die-Uhr-Vergnügen eingeladen. Am Freitag um Punkt 18 Uhr gaben Bürgermeister Sascha Solbach aus Bedburg und der Kasterer Ortsvorsteher Michael Lambertz das Startsignal. Genau 24 Stunden später wurde Bilanz gezogen – und die konnte sich sehen lassen: Die knapp 400 Schwimmerinnen und Schwimmer legten imposante 1866,4 Kilometer zurück, was fast 75 000 Bahnen im 25-Meter-Becken entspricht.
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Natürlich musste niemand die 24 Stunden am Stück im Wasser verbringen. Innerhalb der Frist konnte man kommen und schwimmen, wann und so lange man mochte. Zwischendurch durften sich alle am üppigen DLRG-Büffet in der Cafeteria stärken. „Es geht hier nicht vorrangig um sportliche Höchstleistungen, sondern um gemeinsamen Spaß von Jung und Alt“, sagte Alina Bickendorf vom 65-köpfigen DLRG-Organisationsteam.
Das Angebot wurde ausgiebig genutzt: Alle Bedburger Grundschulen, viele Vereinsgruppen aus der gesamten Region, ganze Familien und zahlreiche Einzelstarterinnen und Einzelstarter stürzten sich ins feuchtfröhliche Vergnügen. Die Schwimmschar reichte von der erst fünfjährigen Lina Esser, die als jüngste Teilnehmerin schon 600 Meter schaffte, über die älteste Starterin Helene Berk-Schwanenberg (65 Jahre, 3100 Meter) bis hin zum Altersrekordler Alois Jansen.
Unter die vielen reinen Hobbyschwimmer mischten sich aber auch einige ehrgeizige Akteurinnen und Akteure, deren Leistungen nur mit emsigem Training zu erreichen sind. So brachte es der 76-jährige Reinhard Bäuerle als zweitältester Starter auf großartige 22,7 Kilometer. Der Stadtmeistertitel für Leute mit Bedburger Wohnsitz ging an Lisa Geuenich (21 Kilometer).
Euskirchener DLRG verteidigt mit 242 Kilometern den Vorjahrestitel
In der Gesamtwertung für die längsten Strecken landeten Annemarie Thelen und Philipp Schneider mit 32 beziehungsweise 31 Kilometern ganz vorn. Bei den Teams verteidigte die Euskirchener DLRG mit 242 Kilometern ihren Vorjahrestitel. Derweil wurden bei den Grundschulen die Seriensieger aus Kirchherten überraschend von den 18 Kindern aus Kaster entthront. Eine besondere Herausforderung war das Schwimmen um den Mondschein-Pokal.
Diese Nachtaktivität ist eine Spezialität von DLRG-Vorstandsmitglied Leon Schiffer, der nicht nur rund um die Uhr im Orgateam im Einsatz war, sondern am Samstag zwischen Mitternacht und 5 Uhr nebenbei mal eben 15,5 Kilometer im Wasser zurücklegte.