AboAbonnieren

Advent in Rhein-BergSo schön war der Weihnachtsmarkt auf Schloss Eulenbroich

Lesezeit 3 Minuten

Weihnachtliche Kuschelatmosphäre im Schlossgewölbe.

Rösrath – Der triste, graue November neigt sich dem Ende zu und die wohl gemütlichste Zeit des Jahres hat begonnen: der Advent. Passend dazu startete am Freitag der Weihnachtsmarkt auf Schloss Eulenbroich, der auch am kommenden Wochenende noch zum Entdecken und Genießen einlädt.

Es sind ausgefallene Waren, die von den Händlern an den Ständen angeboten werden: Kerzen, Schmuck, Blechfiguren, Öle oder Delikatessen für Feinschmecker und vieles mehr ist auf dem Gelände, im Schloss und im Werkstattgebäude zu finden. Auch im Kellergewölbe reihen sich die Stände mit ausgefallener Ware aneinander.

Sechs Quadratmeter pro Besucher eingeplant

Ob der Markt überhaupt stattfinden kann, das hat eine lange Zitterpartie bei Schlossmanagerin Lisa Wittkopf verursacht. Zwar seien die ersten Überlegungen zur Durchführung bereits im Herbst 2020 entstanden, durch die sich immer wieder ändernden Verordnungen habe sich der Vorlauf dann aber auf zwei Monate verkürzt.

Besondere Stimmung herrscht draußen zwischen den historischen Schlossgebäuden und dem modernen Werkstattbau.

Damit sich alle wohlfühlen können, gibt es neben der 3-G-Regelung zusätzlich eine Ampel, die den Besucherstrom misst und die von Besuchern auf der Webseite abgerufen werden kann. Pro Besucher sind sechs Quadratmeter eingeplant. „Mit unserer Mischung aus Selbstgemachtem, zum Probieren und für jeden Geldbeutel, können wir eine breite Masse ansprechen“, ist sich Wittkopf sicher, die mehr Anfragen von Ausstellern bekommen hat, als sie annehmen konnte.

Bühne und Gastronomie auf der Schlosswiese

Auch für die Händler ist es seit Beginn der Corona-Pandemie nicht ganz einfach, wie für Künstler Thomas vom Dorf aus Remagen, der sich freut, dabei sein zu können. Er kreiert Werke mit Spachtel, Acryl und Metallisierungseffekten auf Leinwänden – Symbiosen aus Form, Farben und Struktur, wie er seine Bilder beschreibt. Der ganz große Renner ist der Kölner Dom. „Das war eigentlich Zufall. Jemand von einer Werbeagentur hatte das Motiv bei mir beauftragt für eine Ausstellung, darauf gingen die Leute dann ab wie »Schmitz Katze«“, erinnert sich vom Dorf gerne, der durch die Flut im Sommer seinen Werkraum inklusive Auto verloren hat. Drei bis vier Tage benötigt er für ein solches Werk.

Schräges und Besonderes ist auf dem Hof ebenfalls vertreten.

Die Bühne ist auf die Schlosswiese umgezogen, wo sich auch die gastronomischen Stände befinden. Mit dem Sülztaler Blasorchester, Björn Heuser oder Stefan Knittler kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz.

Weihnachtsmarktstand für Hunde

Auch der Nikolaus hat den Weihnachtsmarkt auf Schloss Eulenbroich im Blick und kommt nächste Woche am Samstag und Sonntag zwischen 14 und 16 Uhr vorbei. Wie auch der Schmied, der eine Mitmachaktion durchführt. Und für Kinder gibt es Stockbrot gegen kalte Hände und für einen warmen Bauch.

Sogar Hunde kommen nicht zu kurz, denn für die hat Judith Timmermann an ihrem Stand „Tschudis Leinen-Taklerei“ hübsche Einzelstücke, die sie kreiert hat. Ausgefallen sind auch die Nasenabdrücke, die sie auf Bestellung vom Vierbeiner erstellt. Dafür drückt sie kurz eine Silikonmasse auf die Nase und gießt die Form aus.

Das könnte Sie auch interessieren:

Händlerin Silvia Hartje ist so etwas wie ein alter Hase auf dem Weihnachtsmarkt, sie ist immer dabei und hat kleine Figürchen und Dekostücke auf ihren Tischen drapiert. „Im äußersten Notfall verkaufe ich die auch“, scherzt sie, als eine Kundin eine filigrane Porzellandame erwerben will. „Dat is wirklich süß“, stellt eine andere beim Betrachten der Ware fest. Für Hartje ist die Atmosphäre dieses Weihnachtsmarktes eine ganz besondere. Das wird auch beim Blick von der Schlosstreppe deutlich: Angeleuchtete Bäume, ein prächtig geschmückter Weihnachtsbaum und die von angenehmen Düften wie Nougat, Glühwein und Gewürzen umwehten Stände versetzen in vorweihnachtliche Stimmung.