Overarth-Kreutzhäuschen – Keine Weihnachtsmärkte, kein Glühwein, kein Adventssingen – da muss dann wenigstens das zentrale Symbol von Weihnachten, der grüne Nadelbaum, ins Haus geholt werden oder liebevoll geschmückt im Garten stehen. Christian Mütherich, der in Overath-Kreutzhäuschen, einen großen Weihnachtsbaumverkauf managt, hat jedenfalls in diesem Jahr beobachtet, dass die Kunden schon sehr früh gekommen sind, um ihren Baum auszusuchen, und dass viele einen zweiten Baum mitgenommen haben, um auch draußen eine festliche Atmosphäre zu schaffen.
„Man sieht auch mehr Bäume in den Gärten oder vor dem Haus als in anderen Jahren“, hat Mütherich beobachtet. Und viele Kunden kämen deutlich früher als sonst, gleich Anfang Dezember sei viel Betrieb gewesen. Natürlich unter Beachtung aller Hygieneauflagen. Auf dem Verkaufsplatz stehen Desinfektionsmittel-Spender, und da in diesem Jahr kein kleiner Weihnachtsmarkt stattfindet auf der Parkplatzfläche, ist Platz genug.
„Das Ordnungsamt war ein paar Mal da“, sagt Mütherich, „hatte aber nie etwas zu beanstanden.“ Drei Varianten, einen Baum zu bekommen, gibt es für die Kunden: Ganz klassisch auf der Verkaufsfläche einen Baum aussuchen, ihn einnetzen lassen und ins Auto packen. Dann das beliebte Selbstschlagen eines Baums in der Schonung, vor allem für Familien immer etwas Besonderes. Oder aber am Wochenende die Variante „Drive in“, bei der die Kunden ihren Weihnachtsbaum vom Autofenster aus auswählen, bezahlen und ihn in den Wagen gepackt bekommen – eine Möglichkeit, mit minimalem Kontakt an den Weihnachtsbaum zu gelangen.
Hohe Nachfrage an Weihnachtsbäumen
Die Bäume, die Mütherich verkauft, sind aus eigener Produktion, drei Jahre lang wachsen die Tannen oder Fichten im Gewächshaus, dann geht es in die Kulturen. „Vom Samen bis zur fertigen Tanne“, sagt Mütherich, „produzieren wir selbst.“ Er bedauert: „Ich kenne das von klein auf, das ist das erste Jahr ohne Weihnachtsmarkt.“ Dennoch sei es ein schönes Gefühl, Weihnachten zu verschönern.
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Ohne Weihnachtsmarkt, ohne Basar verkauft auch die Familie Hubert König in diesem Jahr ihre Bäume. „Gefühlt ist es mehr“, sagt Antje König über die Nachfrage, „genau sagen kann ich das erst am Schluss.“ Auch sie vermisst die festliche Atmosphäre in der Halle, wo in anderen Jahren Würstchen, Koteletts und Glühwein angeboten wurden und Verkaufsstände aufgebaut waren. Dennoch, die Nordmann- und Edeltannen oder Korktannen werden von den Kunden gut nachgefragt.
Hans-Karl Ulrich, der in Heidkamp verkauft, vermutet, dass „einige nicht in Urlaub fahren können und deshalb einen Baum kaufen.“ Auch er ist mit dem Absatz zufrieden, die Nordmanntannen gehen gut, und auch das Hygienekonzept mit Einbahnstraße und Beschränkung des Zugangs auf vier oder fünf Kunden geht auf. Insgesamt sind die Weihnachtsbaumverkäufer froh, dass sie noch verkaufen dürfen – „das wäre sonst eine Katastrophe“, sagt Mütherich.