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Rhein-BergSeelsorgebereiche verschmelzen zu großen „Pastoralen Einheiten“

Lesezeit 2 Minuten
KR Kirchenreform ca  07042022

Pfarrer Thomas Taxacher vor dem Altenberger Dom. Der Ort soll als spirituelles Zentrum gestärkt werden. 

Rhein-Berg/Odenthal – Das Erzbistum Köln strukturiert sein Gebiet neu. Nach dem nun vorliegenden Entwurf sollen aus bisher 178 Seelsorgebereichen künftig 64 „Pastorale Einheiten“ entstehen. Große Gebilde, die oft viele kleine Kirchengemeinden umfassen. In ihrem neuen Zuschnitt orientieren sie sich häufig an den Grenzen der alten Dekanate, aber auch an kommunalen Grenzen.

Damit reagiert das Bistum auf den Priestermangel, auf rückläufige Mitgliederzahlen und Finanzmittel. Nach den Plänen des Generalvikariats, die bis Mitte Oktober in den kirchlichen Gremien vor Ort diskutiert werden sollen, stehen auch im Rheinisch-Bergischen Kreis einschneidende Veränderungen an.

Die Bergisch Gladbacher Seelsorgebereiche verschmelzen

In der Kreisstadt Bergisch Gladbach würden nach diesen Plänen die bestehenden Seelsorgebereiche St. Laurentius, St. Joseph und Antonius, Bensberg/Moitzfeld, St. Johann Baptist Refrath und Bergisch Gladbach-West zu einer neuen Pastoralen Einheit verschmelzen. Auch die katholischen Seelsorgebereiche der beiden Städte Overath und Rösrath würden künftig zusammengefasst.

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Eine Sonderrolle nehmen Odenthal mit Altenberg sowie davon beeinflusst St. Marien Kürten ein. Obwohl von geringer Größe und überschaubarerer Katholikenzahl sollen sie nach den Plänen zunächst eigenständig bleiben. „Perspektivisch“, so der Zusatz, könnten sie aber doch irgendwann zur Pastoralen Einheit verschmelzen.

Altenberg hat als spiritueller Ort einen Sonderstatus

Diese Rolle hängt mit dem Dom in Altenberg zusammen. Der Ort soll sich zu einem Zentrum mit besonderer geistlicher Prägekraft entwickeln, so dass er „vorerst seine heutige Größe behalten“ könne, erläuterte das Bistum. „Als geistlicher Leuchtturm“ hat Altenberg einen Sonderstatus“, sagt der dortige leitende Pfarrer Thomas Taxacher auf Nachfrage. Das sei vergleichbar mit Neviges und dem dortigen Wallfahrtsort.

Mit insgesamt rund 5600 Katholiken ist Odenthal-Altenberg, selbst nach erfolgter Fusion, ein Zwerg im Vergleich zu Bergisch Gladbach oder auch Leverkusen. Doch mit dem Altenberger Dom und dem geplanten Edith-Stein-Exerzitienhaus soll hier einen spirituelles Zentrum entstehen.

Die Rolle des Pfarrers wird sich verändern

Mit der räumlichen Neuordnung werde sich auch die Rolle des Pfarrers verändern müssen, ist Taxacher überzeugt – weg von der Priester-Zentriertheit, hin zu multifunktionalen Teams unter starker Einbindung der vielfältigen Kompetenzen von Laien. Kirchencafés, Wortgottesdienste und Andachten, selbst Taufkatechese oder Beerdigungen könnten von Laien durchgeführt werden.

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