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UmstrittenSt. Pankratius stimmt gegen Fusion der Odenthaler Pfarreien

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St. Pankratius.

Odenthal – Der Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius Odenthal hat gegen die geplante Fusion mit der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt gestimmt. Das Ergebnis fiel knapp aus: In geheimer Abstimmung votierten fünf Mitglieder des Gremiums gegen die Fusion, vier dafür, ein Mitglied enthielt sich der Stimme. Dem Kirchenvorstand Odenthal gehören neben den acht gewählten Mitgliedern zudem die geborenen Mitglieder Pfarrer Thomas Taxacher (qua Amt) und Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein (in seiner Eigenschaft als Kirchenpatron) an.

Anders entschied sich der Kirchenvorstand Altenberg. Er stimmte der Fusion mit acht Ja-Stimmen, bei einer Gegenstimme, zu. Ein einstimmiges Votum für die Fusion gab zudem der Kirchengemeindeverband ab, das gemeinsame Gremium der beiden bisher eigenständigen Gemeinden, die aber bereits im Seelsorgebereich verbunden sind. Einstimmig hatten sich der gemeinsame Pfarrgemeinderat sowie das Pastoralteam für die Fusion ausgesprochen.

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Beschlüsse an Apostolischen Administrator übergeben

Alle Beschlüsse und Voten seien dem Apostolischen Administrator, Weihbischof Rolf Steinhäuser in Köln übergeben worden, so Thomas Taxacher, leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs. Als Datum des Inkrafttretens der Fusion ist der 1. Januar 2023 avisiert. Wie das Abstimmungsergebnis zeigt, sind die Pläne aber nicht unumstritten. Besonders in der alten, traditionsreichen Pfarre St. Pankratius gibt es vehemente Gegner einer Fusion. Sie glauben, dass größere Strukturen nicht zu mehr, sondern im Gegenteil zu weniger Seelsorge führen werde, wehren sich gegen den Verlust an Eigenständigkeit und Bedeutung, befürchten das Schwinden kirchlicher Identität und Wurzeln.

Denn mit der Fusion wäre St. Pankratius über Nacht nicht mehr die zentrale Pfarrkirche. Eine Kirche, deren Wurzeln bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, deren Geschichte immer eng mit den Herren auf Burg Strauweiler verknüpft war und bis heute noch ist, und in deren Turm die älteste noch im Gebrauch befindliche Glocke des Rheinlands schlägt.

Befürworter sehen Vereinfachung und Sicherheit

Die Befürworter hingegen sind überzeugt, dass die Fusion Kräfte bündeln, die Verwaltung vereinfachen und die Gefahr verringern werde, dass der mit rund 6000 Mitgliedern im Bistumsvergleich sehr kleine Seelsorgebereich Odenthal-Altenberg irgendwann auseinandergerissen oder einem größeren Verbund zugeschlagen wird.

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Die fusionierte Pfarrei hätte einen gemeinsamen Kirchenvorstand und wie bisher schon einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat. Erhalten bleiben sollen die bestehenden Kirchen und Räume, ebenso das jeweilige Patronat der Kirchen. Auch das vorhandene Vermögen soll den jeweiligen Kirchen zugeordnet bleiben. Das Pastoralbüro soll auch in Zukunft in Altenberg bestehen, das Kontaktbüro in Odenthal. Hier im Zentrum soll mit Kaplan Udo Casel auch ein Seelsorger vor Ort sein. Die Stimmergebnisse und Voten liegen jetzt in Köln. Denn die Entscheidung treffen am Ende nicht die Gremien in Odenthal und Altenberg, sondern der Erzbischof in Köln.