AboAbonnieren

Mit Bilder-GalerieSo helfen DLRG-Einsatzkräfte aus Rhein-Berg in Bayern

Lesezeit 3 Minuten
DLRG-Retter reichen in einer Menschenkette Sandsäcke weiter durchs knöchelhohe Wasser auf einer überfluteten Straße.

Strömungsretter aus dem Rheinisch-Bergischen sowie Oberbergischen Kreis beim Transport von Sandsäcken zum Schutz von Sachgütern.

Wo die Boote nicht mehr fahren konnten, sind die DLRG-Retter aus Rhein-Berg zu Fuß über die überfluteten Straßen vorgegangen.

In einer Menschenkette transportieren sie Sandsäcke, stehen dabei im Wasser, um das Hab und Gut der Menschen rund um Landau an der Isar zu schützen. Zwei Tage lang waren die Einsatzkräfte des DLRG-Wasserrettungszuges 6, in dem auch Bergisch Gladbacher, Kürtener, Overather, Rösrather, Leichlinger, Burscheider und Wermelskirchener aktiv sind, in den bayerischen Überschwemmungsgebieten im Einsatz.

Wir waren vor allem im Schutz von Sachgütern eingesetzt.
Jasmin Luciani, DLRG-Bezirksleiterin Rhein-Berg

Am Mittwochmittag durften sie den Heimweg antreten, nachdem sich die Hochwasserlage allmählich entspannt hatte.

„Wir waren vor allem im Schutz von Sachgütern eingesetzt“, berichtet DLRG-Bezirksleiterin Jasmin Luciani auf der Rückreise aus Bayern im Telefonat mit der Redaktion.

In der Nacht zu Montag waren sie und 18 weitere Einsatzkräfte aus Rhein-Berg mit dem Wasserrettungszug 6 des DLRG-Landesverbands Nordrhein zum Katastrophenschutzeinsatz ins bayerische Landau an der Isar alarmiert worden.

DLRG-Bezirksleiterin Jasmin Luciani nimmt einen Sandsack an.

DLRG-Bezirksleiterin Jasmin Luciani im ehrenamtlichen Einsatz bei Landau an der Isar, hauptberuflich arbeitet sie als Lehrerin.

„Ohne Unterstützung unserer Arbeitgeber, die uns für den ehrenamtlichen Einsatz freigestellt haben, wäre das nicht möglich gewesen“, sagt die in der DLRG Bergisch Gladbach engagierte Ehrenamtlerin, die selbst als Grundschullehrerin arbeitet.

In der Nacht für den Einsatz im Flutgebiet geweckt

In der Nähe der Überschwemmungsgebiete bezogen die bergischen Einsatzkräfte eine Unterkunft in einer Sporthalle. Lange Ausruhen konnten sie nicht. „Wir sind noch in der Nacht zum Einsatz geweckt worden“, berichtet Luciani. Mit den Fahrzeugen ging's zur Einsatzstelle im Überschwemmungsgebiet.

Mit dabei auch eins von zwei neuen Booten, die der Rheinisch-Bergische Kreis jüngst angeschafft hat und die eigentlich erst in einem Monat getauft werden. „Leihweise war eins der Boote bereits jetzt im Einsatz der DLRG“, bestätigt Kreissprecherin Hannah Weisgerber. Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski hatte die DLRG-Kräfte, darunter auch mehrere Strömungsretter, noch vor dem Aufbruch Richtung Bayern in der Nacht verabschiedet.


Hochwassertaufe für neues Rettungsboot

Seit der Starkregenflutkatastrophe 2021 ist vielerorts der Katastrophenschutz für derartige Wetterereignisse ausgebaut worden. Auch der Rheinisch-Bergische Kreis hat einiges unternommen, damit Menschen in solchen Notfällen schneller informiert und auch gerettet werden können. Dazu gehören unter anderem auch zwei neue Rettungsboote, von denen eines jetzt in Bayern erstmals im Einsatz war. (wg)

Ein DLRG-Retter fährt ein Rettungsboot im Wasser.

Im Einsatz: neues Rettungsboot des Rheinisch-Bergischen Kreises.


Der Einsatz der DLRG keine 24 Stunden später in Bayern dauerte nahezu den gesamten Dienstag hindurch. Menschen brauchten die Einsatzkräfte aus dem Bergischen dabei allerdings nicht mehr zu retten. „Die waren alle schon evakuiert worden“, so Luciani. Für Unterbringung und Versorgung sorgten die Verantwortlichen vor Ort.

„Vom Bayerischen Roten Kreuz sind wir prima verpflegt worden“, berichtet Jasmin Luciani und schickt per Internet-Messenger ein Foto: Es gab Nudeln mit Bolognese. Eine willkommene Stärkung nach einem echten Knochenjob, bei dem die Einsatzkräfte immer wieder im Wasser standen, um überflutete Gebäude zu erreichen, wo das Wasser für den Einsatz von Booten zu flach war.

DLRG-Retter aus dem Bergischen sind erschöpft, aber auch froh

Am Mittwochmorgen hieß es dann für die Unterstützung aus dem Bergischen: Sachen packen. Der zehn Fahrzeuge umfassende Konvoi, in dem neben Strömungsrettern auch Mitglieder des Technik- und des Logistiktrupps sowie der Führungstrupp der DLRG auf Kreisebene mit von der Partie waren, durfte sich auf den Heimweg machen.

Von Vertretern des Landratsamts und vom Bürgermeister seien sie in Landau verabschiedet worden, berichtet Luciani auf der Rückreise. Müde sind da die Retter der bergischen DLRG-Gruppen – aber auch froh: Sie konnten helfen, und beim Einsatz ist niemand verletzt worden oder sonst wie zu Schaden gekommen.