Auch der Leichlinger Rat hat sich der Resolution gegen den Ausbau der A3 angeschlossen.
Bei Bedarf könnte man ja die Standspur freigeben. Lesen Sie hier alle Hintergründe zur Ratssitzung.
Leichlingen – Nun hat auch der Leichlinger Rat mehrheitlich eine Resolution gegen den achtspurigen Ausbau der Autobahn 3 zwischen Hilden und Opladen beschlossen. Auch die davon betroffenen Kommunen Langenfeld, Monheim und Solingen haben bereits eine Resolution verabschiedet. „Alle vier Kommunen sollten gemeinsam dastehen“, forderte Bürgermeister Frank Steffes: „Wir müssen mit einer Zunge sprechen, sonst haben wir keine gute Position gegenüber dem Landesbetrieb Straßen NRW.“
Versiegelung vermeiden
Steffes erklärte, dass die Bürgermeister gemeinsam mit Landräten demnächst besprechen wollten, wie es weitergeht. Den Plänen der Straßenbauer des Landes, die A 3 auf zweimal vier Fahrspuren auszubauen, setzen die Unterzeichner der Resolution aber eine Alternative entgegen: Die Standspuren sollen so aufgerüstet werden, dass sie als weitere Spur genutzt werden können, wenn Staus und die Verkehrslage es erfordern. Diese Notspur soll keinen weiteren Standstreifen habe, so dass keine weiteren Flächen versiegelt werden müssen.
„Bei Bedarf machen wir eine Standspur frei, das ist ein guter Kompromiss, um den Flächenverbrauch zu minimieren“, befand Ratsherr Martin Steinhäuser (BWL). „Und wir brauchen uns nicht dem arroganten Gehabe von Straßen NRW zu fügen“, fügte er hinzu. Eine vergleichbare Lösung mit dem Standstreifen gebe es auf der A 57 in Richtung Köln.
Antrag der Grünen abgelehnt
Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung zur Resolution. In einer Tischvorlage zum Text der Resolution regten sie einen generellen Kurswechsel in der Verkehrspolitik an: „Der aktuell in Rede stehende Ausbau der A3 auf zweimal vier Fahrspuren beruht auf Jahrzehnte alten Daten und einer aufgrund wissenschaftlicher Erhebungen zum Klimawandel und der überbordenden Verschwendung von Ressourcen heute nicht mehr akzeptablen Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs“, erklärten die Grünen.
Die für den Ausbau vorgesehenen Mittel sollten stattdessen umgewidmet werden und für die Ertüchtigung des Schienenpersonen-Nahverkehrs und der Güterzugstrecken sowie für den Bau von Radschnellwegen bereitgestellt werden. Dem Änderungsvorschlag zur Resolution schlossen sich bei der Abstimmung nur die Grünen an, es gab 27 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
CDU denkt an die vielen Pendler
Die CDU stimmte gegen die Resolution. Fraktionschef Helmut Wagner warf die 14 000 Pendler, davon 12 000 Auspendler, in die Waagschale: „Sie benötigen funktionierende Verkehrswege.“ Bürgermeister Steffes erwiderte: „Wir haben den Ausbau nie abgelehnt. Aber das bedeutet nicht, dass wir da so viele Flächen versiegeln müssen.“ Besonders das Further Moor in Langenfeld sei gefährdet.