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A3 bei LohmarNach schweren Unfällen gilt jetzt Tempo 100 bei Nässe

Lesezeit 2 Minuten
Deutliche Bremsspuren auf dem rechten Fahrstreifen der Autobahn 3 kurz hinter der Raststätte Sülztal, die Leitplanke ist eingedrückt, Erde aufgewühlt. Polizei und Feuerwehr stehen an der Unfallstelle.

Auf der Autobahn 3 kurz hinter der Raststätte Sülztal bei Lohmar gab es an fast derselben Stelle innerhalb von zwei Jahren 19 schwere Unfälle.

Die Unfallkommission sieht auf dem Streckenabschnitt aber dennoch keinen Unfallschwerpunkt.

Auf der A3 kurz hinter Sülztal in Lohmar gilt jetzt Tempo 100. Das Schild hat die Autobahn GmbH aufgestellt, als Folge der vielen Unfälle, die in diesem Bereich in den vergangenen Monaten passierten. Allerdings: Die Tempobeschränkung ist nur vorübergehend und gilt ausschließlich bei Nässe.

Da sich zehn der elf relevanten Unfälle bei Regen ereigneten, habe die Autobahn GmbH zunächst vorübergehend eine Geschwindigkeitsbeschränkung in Höhe von 100 Kilometern pro Stunde bei Nässe festgelegt, teilte Sprecherin Tanja Lübbersmann mit.

Für die Unfallkommission ist der Streckenabschnitt keine Unfallhäufungsstelle

Eine dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung – kurz vor dem betreffenden Streckenabschnitt Richtung Köln wird die Begrenzung auf Tempo 120 aufgehoben – müsse verkehrsbehördlich angeordnet werden, erläutert die Sprecherin. Das wird aber so bald nicht passieren.

Bei ihrer jüngsten Tagung erörterte die Unfallkommission auch speziell die Stelle auf der A3 kurz hinter der Raststätte Sülztal. Ergebnis: Der Streckenabschnitt sei keine Unfallhäufungsstelle. Die Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus Verkehrssicherheitsgründen sehen die zuständigen Behörden nicht gegeben.

Elf von 19 schweren Unfällen innerhalb von zwei Jahren waren auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen

Und das, obwohl sich in Höhe Sülztal, genauer zwischen den Kilometern zwölf und 14, in Fahrtrichtung Oberhausen zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 26. Januar 2025 insgesamt 19 statistisch relevante Unfälle der Kategorien 1 bis 4 ereigneten. Das bedeutet: Unfälle entweder mit Toten, Schwerverletzten, Leichtverletzten oder schwerwiegendem Sachschaden.

Die Unfallkommission habe keine belastbare Unfallursache feststellen können, lautet die Erklärung. Auf dem rund zwei Kilometer langen Abschnitt ohne Tempobegrenzung habe es zwar innerhalb von zwei Jahren diese 19 Unfälle gegeben.

Allerdings sei in elf Fällen (vier im Jahr 2023, fünf im Jahr 2024 und zwei in diesem Jahr) unangepasste Geschwindigkeit die Ursache gewesen. Bei den übrigen Unfällen wurden etwa Alkohol, Reifenplatzer, körperliche und geistige Beeinträchtigungen der Fahrzeugführer oder sonstige Fahrfehler als Unfallursache angegeben. Auffällig hoch sei der Anteil von hochmotorisierten Fahrzeugen, doch inwiefern das eine Rolle spiele, könne nicht beurteilt werden.