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KarnevalszugIn Kürten-Dürscheid spazierten jecke Haltestellen durch den Ort

Lesezeit 3 Minuten
Jecke als Schneeflocken im Dürscheider Karnevalszug

Jecke Flocken auf Tour. Die Fußgruppe der Dürscheder Mellsäck, auch als KG Famillisch bekannt, zeigte sich sehr kreativ.

Mit dem Rosenmontagszug erlebten die Dürscheider den Höhepunkt des Straßenkarnevals.

„Mama, Gruppenfoto!“ Die junge Tänzerin der Mellsäckchen ruft ganz laut, und schon strömen alle in ihren currygelben Kostümen zusammen. Dann macht es „klick, klick“, die Mellsäckchen werfen ihre Arme nach oben und jubeln – so schön kann Karneval sein. Grund zum Strahlen hatten am Rosenmontag alle Karnevalisten in Dürscheid.

KR Bilderline Dürscheider Karnevalszug

KR Die schönsten Bilder vom Dürscheider Karnevalszug

Das Foto zeigt die Tanzgruppe Kürtener Lüüs

Die Tanzgarde der Kürtener Lüüs des Kürtener Karnevalsvereins

Das Foto zeigt die Tanzgarde der Dürscheder Mellsäck

Die Tanzgarde der Dürscheider Mellsäck

Das Foto zeigt Zugteilnehmer vom Bäder-und Heizungsexperten Mora.

Buntkostümierte Jecke vom Bäder- und Heizungsexperten Mora

Das Foto zeigt Clowns im Dürscheider Karnevalszug

Alle in Ruut und Wieß, das gefiel den Jecken

Das Foto zeigt den Festwagen der Schlader Botze aus Bergisch Gladbach

Der Festwagen der Schlader Botze aus Bergisch Gladbach

Die Kapellengemeinschaft Spitze am Start in Blissenbach

Fotos Karnevalszug Dürscheid

Das Foto zeigt die Zugaufstellung in Blissenbach

Aufstellung in Bissenbach

Das Foto zeigt Musiker kurz vor dem Start des Zugs

Gleich geht es für die Musiker los

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Nicht nur, dass die Sonne die Jecken küsste. Auch der große Festzug der KG Dürscheder Mellsäck kam als bunter, prächtiger Lindwurm daher. „Dürsched Alaaf!“: Dieser Ruf erscholl laut durchs ganze Tal, in Blissenbach, Steeg, Steintor, Winterberg und Spitze.

Zugchef Florian Dorff brachte es vor dem Zugstart auf den Punkt: „Das ist einfach grandios!“ Statt des diesmal nicht vorhandenen Prinzenpaares feierten die Mellsäck ihre „Famillisch“ mit Prinzengarde, Mellsäckchen, Tanzgruppe und allen Vereinsmitgliedern.

Das Foto zeigt die Mitglieder der Kapellengemeinschaft Spitze als wandelnde Haltestellen

Nächste Haltestelle Spitze - die Kapellengemeinschaft grifft die aktuellen Shuttlepläne lustig auf

26 Abteilungen gab es diesmal zu beschauen, darunter Festwagen von allen drei großen Kürtener Karnevalsgesellschaften und den Gästen aus Bergisch Gladbach, den Schlader Botzen.

Auch vier Musikkapellen machten mit, heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Musik, nicht zu knapp, kam auch von vielen Bagagewagen. Die Karnevalisten spielten auf, und die Mellsäck übernahmen für alle Zuggruppen die Gebühren für GEMA und Versicherungen.

Mittendrin tanzten die Schneeflöckchen Samba, die Fußgruppe der Mellsäck hatte sich eine in wunderbare Flockenwelt verwandelt, alles fest auf dem Rücken geschnallt. Dazu ein blaues Kostüm und blaue Haare. Diese zarten Flöckchen waren ein Hingucker für alle Jecken am Straßenrand, sogar ein Plastik-Schneemann hatte sich zu den Flocken hinzugesellt und verteilte fleißig Süßwaren an die Pänz.

Nachwuchs fehlt überall

Der Nachwuchs ist im Handwerk rar, meinten die vielen Jecken vom heimischen Bäderbauer Mora. Aber wo bleibt das nächste Prinzenpaar – reimten sie keck weiter. Die Kapellengemeinschaft zu Spitze mutierte zu einem Trupp närrischer Haltestellen. „Von Spitze bis zum Dom, mer fahre bald autonom“, hatten sie als ihr Motto ausgegeben.

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Bald soll tatsächlich ein autonomes Shuttlesystem kommen, von Bensberg über Moitzfeld bis Kürten-Spitze, der Kreis lässt das Projekt gerade prüfen. „In den 50ern sollte auch die Eisenbahn mal bis Herrenstrunden kommen“, ruft einer aus der jecken Gruppe, und von Herrenstrunden bis Spitze sei es ja nur noch ein Katzensprung. Wie gewohnt rollte auch die kleine Jakobskapelle mit, mitangeschoben von Eike Kirch, dem neuen Vorsitzenden des emsigen Vereins.

In Dürscheid machten zwei Zug-Moderatoren Laune. Ortsvereine und Geschäftsleute hatten für Getränke- und Imbissstände gesorgt. Als die letzten Wagen später nachmittags anrollten, wären die Jecken sonst zur närrischen Turnhalle geströmt. Diesmal fiel dieses bunte Treiben ins Wasser. Wegen hoher Auflagen und Kosten hatte sich kein Ausrichter gefunden.