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Verfahren gegen HalterBeim Kölner Rosenmontagszug hatten drei Pferde Schmerzmittel im Blut

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Vor dem Start des Rosenmontagsumzugs wird einem Pferd Blut entnommen.

Vor dem Start des Rosenmontagsumzugs 2024 wird einem Pferd Blut entnommen. Der Zustand der Tiere, die am Zug teilnehmen, wird kontrolliert.

Vier Wochen nach dem Kölner Rosenmontagszug liegen die Ergebnisse aller Blutproben vor, die bei teilnehmenden Pferden genommen wurden. In drei Fällen gab es Hinweise auf unerlaubte Medikamente.

Beim Rosenmontagszug in Köln sind die Blutproben von drei Pferden auffällig gewesen. Laut Festkomitee Kölner Karneval hatten die Tiere jeweils Schmerzmittel im Blut. „Gegen die Pferdehalter werden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung.

Laut Stadtverwaltung war am Rosenmontag im Rahmen von Stichproben 40 Pferden Blut abgenommen worden. Die drei betroffenen Tiere seien laut der Untersuchungen „medikamentös behandelt“ worden, so eine Sprecherin der Stadt. Das sei beim Umzug aber untersagt. Bei einer Anhörung werde nun jeder Einzelfall erörtert. Dann werde beurteilt, ob es sich um „Doping“ gehandelt habe, sagte die Sprecherin.

Das Festkomitee wurde konkreter: „Nach unserem aktuellen Erkenntnisstand gab es keine einzige Probe, die Beruhigungsmittel enthalten hat. Die Stadt prüft allerdings derzeit, welche medizinischen Gründe für Schmerzmittel vorlagen, die in drei Proben nachgewiesen wurden, und wann diese Mittel von den Verleihern gegeben wurden“, sagte eine Sprecherin des Karnevalsverbands. „Abhängig davon werden wir sehen, welche Konsequenzen sich möglicherweise ergeben.“

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Laut Festkomitee waren 234 Pferde beim Kölner Rosenmontagszug dabei. Sowohl für die Tiere als auch die Reiter gelten strenge Leitlinien, die von der Landesregierung 2022 veröffentlicht worden waren.

Grüne fordern Konsequenzen

Die Kölner Grünen forderten nach dem Bekanntwerden der bei Stichproben positiv getesteten Pferde im Zoch Konsequenzen vom Festkomitee und dem städtischen Veterinäramt. Sarah Brunner, Beisitzerin im Parteivorstand, erklärte: „Wenn schon bei 40 getesteten Tieren drei Proben positiv waren, ist das offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Zusätzlich zu den sieben wegen Auffälligkeiten aus dem Zug genommenen Tieren, kommen so womöglich weitere 15 bis 20 Pferde hinzu, die nie hätten teilnehmen dürfen. Das Kölner Festkomitee sollte sich endlich zu einem tierqualfreien Karneval bekennen!“

Augenscheinlich würden die Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalsumzügen nicht eingehalten, so Brunner. Sie forderte das Veterinäramt zum Handeln auf und drohte mit Rechtsmitteln. „Womöglich müssen rechtliche Möglichkeiten geprüft werden, um das Veterinäramt zur Wahrnehmung seiner Aufgaben zu verpflichten.“ (dpa/fu)