Trotz des Schnees haben die Wildtiere keine Probleme bei der Nahrungssuche.
„Bitte auf den Wegen bleiben“Wie geht es den Tieren im Königsforst? Jäger klärt auf
Die süßen kleinen Igel und die Siebenschläfer bekommen vom Schnee im Wald so überhaupt nichts mit. Im Winterschlaf haben sie sich warm im Boden eingemummelt, ihr Herz schlägt nur noch ein bis zweimal in der Minute. Das Wetter interessiert sie eher nicht. Da werde es auch keine Probleme geben mit dem Schnee, meint Ralf Huckriede, Obmann der Kreisjägerschaft.
Auch der Dachs, in seiner Winterruhe derzeit, schaue nur sehr selten mal neugierig aus seinem Bau. Und dann verschwinde er wieder in seinem warmen Unterschlupf. Schnee ist kein Thema für den flauschigen Gesellen. Draußen durch den Schnee und durch die Kälte müssen allerdings Wildschweine und Rehe, das geht nicht anders.
Knüppelhart gefrorener Boden ist Problem
Auch im Königsforst liegt seit Mittwoch Pulverschnee, zehn bis 15 Zentimeter sind runtergekommen. Sorgen um die heimischen Tiere müsse sich jetzt aber niemand machen, erklärt Huckriede. Mit den Hufen könnten diese Tiere den Schnee gut wegscharren, das gelinge sogar bei Schneehöhen von bis zu 20 oder 25 Zentimetern.
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Auch das Tapsen im und über den Schnee bereite Wildschweinen und Rehen keine Probleme. „Schwierig wird es erst, wenn die Wildschweine nicht mehr nach Nahrung wühlen können“, so Huckriede.
So etwas sehen Spazierwanderer im Königsforst häufiger, für die umgepflügte Wegesränder sind die Wildschweine verantwortlich. Jetzt ein paar Tagen mit dem Schnee zu verbringen, sei nicht wirklich eine Herausforderung für die Schwarzkittel.
Eichhörnchen tummeln sich im Schnee
Viele Pflanzen schauten auch mit ihren Köpfchen noch aus dem Schneegebirge, Futter sei genügend vorhanden. Wirklich nur, wenn der Boden über lange Zeit knüppelhart gefroren sei, könnte es Schwierigkeiten geben.
Die sieht der Obmann der Jägerschaft aber nicht. Nächste Woche solle es bei Tauwetter ja schon wieder zu Ende sein mit dem weißen Glück. Auch die kleinen Hasen und Häsinnen könnten noch gut durch den Schnee pflügen. Und auch Eichhörnchen wuselten im Neuschnee.
Tiere nicht stören
Was der Wildfachmann allerdings betont: Waldtiere agieren in der Winterzeit auf Sparflamme. Bewegung vermeiden sie, sie wollen alle Kräfte schonen. Spaziergänger, die als ungebetene Gäste durchs Unterholz streiften, störten die Tiere ganz erheblich. „Bitte auf den Wegen bleiben, auch im Schnee“, erklärt Huckriede. Anderenfalls würden die Tiere aufgescheucht. „Das ist wie der Kaltstart bei einem Auto. Das tut dem Wagen auch nicht gut.“
Ein vor den Menschen fliehendes Reh verbrauche sehr viel Energie, die dem Tier im Frühjahr fehle. Huckriede mahnt Spaziergänger, Hunde nur angeleint auf Wegen laufen zu lassen. Freilaufende Hunde würden den Wildtiere schaden, diese bräuchten wirklich ihre Ruhe.