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Flugverkehr in Rhein-Berg„Konsensroute“ über Königsforst wird weiter verfehlt

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Ein Flugzeug bei Nacht am Himmel.

Die Nachtflugregelung am Flughafen Köln/Bonn läuft 2030 aus. Der Bürgerverein Fluglärmschutz setzt sich wie andere für Bürgerbeteiligung bei einer Neuregelung ein. Auch die Rückkehr zur "Konsensroute" über dem Königsforst beschäftigt ihn.

Mit dem neuen PBN-Verfahren gelingt keine Rückkehr zur „Konsensroute“ für Flugzeuge über dem Königsforst.

Die Rückkehr zur „Konsensroute“ über den Königsforst, die alle Beteiligten rund um den Flughafen Köln-Bonn anstreben, steht weiter aus: Das im Frühjahr 2024 eingeführte neue PBN-Verfahren, das möglichst eine Annäherung an die alte und von allen Seiten akzeptierte Flugroute über den Königsforst erreichen sollte, habe keine Verbesserung gebracht, stellt der Bürgerverein Fluglärmschutz Rhein-Berg fest. „Es hat sich nichts zum Positiven verändert“, sagt der neue Vereinsvorsitzende Robert Freund. Die Situation für Lärm-Betroffene im Rösrather Stadtgebiet sei „gleich schlecht“.

Das hat der Verein, der ursprünglich Betroffene vor allem in Forsbach und Kleineichen vertrat und inzwischen auch viele Mitglieder von anderswo in seinen Reihen hat, aufgrund öffentlich verfügbarer Daten festgestellt. Nun müsse sich die Fluglärmkommission in ihrer nächsten Sitzung am 25. März mit der ernüchternden Bilanz des neuen Verfahrens befassen und eine andere Lösung zur Wiederherstellung der „Konsensroute“, die Beschlusslage der Kommission sei, finden. „Es ist eine sehr zähe Angelegenheit“, stellt Freund fest. Der Bürgerverein werde aber nicht lockerlassen: „Es ist unsere Absicht, dass wir dranbleiben.“

Bürgerbeteiligung bei Nachtflugregelung eingefordert

Dabei hat der Bürgerverein auch andere Themen, an denen er arbeitet. Angesichts der 2030 auslaufenden Nachtflugregelung am Flughafen Köln-Bonn dringt er gemeinsam mit anderen Akteuren auf eine „rechtzeitige und wirksame Bürgerbeteiligung“, bei der insbesondere die Idee einer Mediation im Gespräch ist. Da die Beteiligten am Flughafen und im Flugverkehr einen gewissen „Vorlauf“ für neue Weichenstellungen benötigten, werde es nun Zeit, die Bürgerbeteiligung in Gang zu bringen, sagt Freund. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch lange dauert, bis das Thema auf den Tisch kommt.“

Der Bürgerverein sei daher bereits in der Sache aktiv und suche das Gespräch mit der Landespolitik. Unbedingt verhindern wollen die unterschiedlichen Fluglärm-Initiativen, dass sich das Vorgehen des früheren Verkehrsministers Oliver Wittke (CDU) wiederholt – bereits 2008 verlängerte er die bis 2015 gültige Nachtflugregelung bis 2030, ohne die Betroffenen einzubeziehen. „Ein Szenario wie 2008 darf es nicht mehr geben!“, betont Freund. „Das Vorgehen von 2008 war eine miese Sache.“

Transparenz bei Fluglärmkommission

Bereits positive Rückmeldungen gibt es bei einem anderen Anliegen, das der Bürgerverein zusammen mit der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn aufs Tapet gebracht hat — eine „Transparenzoffensive“ zur Arbeit der Fluglärmkommission. Kurz gesagt: Tagesordnungen und Protokolle sollen öffentlich zugänglich werden. Die beiden Vereine haben alle Mitglieder der Kommission angeschrieben – alle, die bisher antworteten, hätten das Anliegen unterstützt, so Freund. Der Flughafen habe nichts dagegen.

Vor kurzem hat sich der Bürgerverein Fluglärmschutz neu aufgestellt. Die Mitglieder wählten Robert Freund zum neuen Vorsitzenden, der langjährige Vorsitzende Dieter Stephan ist nun Stellvertreter. Als weiterer Stellvertreter ist Thomas Velling aktiv, Christiane Velling als Schatzmeisterin.