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Olympische SpieleMark Lamsfuß startet am Samstag ins Badmintonturnier

Lesezeit 4 Minuten
Mark Lamsfuß (r.) und Marvin Seidel blicken lächelnd in die Kamera.

Mark Lamsfuß (r.) und Marvin Seidel haben sich schon gut in Paris eingelebt.

Bei seinen zweiten Olympischen Spielen startet der Wipperfelder gemeinsam mit Marvin Seidel im Doppelwettbewerb.

Die T-Shirts mit einem Bild von Mark Lamsfuß liegen bereit, die Ferienwohnungen sind gebucht und die Vorfreude ist in den vergangenen Wochen von Tag zu Tag gestiegen: Wenn der Wipperfelder ab dem heutigen Samstag sein zweites olympisches Badmintonturnier nach 2021 bestreitet, darf sich der 30-Jährige über Unterstützung durch seinen größten „Fanclub“ freuen: Sowohl seine Eltern und seine Freundin als auch seine Geschwister werden den zweifachen Europameister von 2022 vor Ort anfeuern und für ihn da sein, wenn er sie braucht.

„Insgesamt sind wir elf Personen, die Mark begleiten. Wir haben zwei Ferienwohnungen ganz in der Nähe der Halle gemietet und versuchen alles, um ihn zu motivieren“, sagt sein Vater Andreas Lamsfuß mit Blick auf die Knieverletzung, die seinem Sohn nun schon seit etlichen Monaten Probleme bereitet. Während er, seine Frau und Marks Freundin bereits am Tag der Eröffnungsfeier anreisten, werden die Geschwister des Spitzensportlers ab Montag, 29. Juli, in Paris sein. „Sie haben leider nur für den Montag Eintrittskarten bekommen, ansonsten wären auch sie früher da gewesen“, erläutert Andreas Lamsfuß.

Ander als in Tokio sind für Mark Lamsfuß Begegnungen mit anderen Sportlern möglich

„Dass die Olympischen Spiele diesmal ganz in der Nähe stattfinden und somit die ganze Familie vorbeikommen kann, ist wirklich cool“, meint Mark Lamsfuß. Dankbar ist der Spieler des amtierenden Deutschen Vizemeisters 1. BC Wipperfeld nicht zuletzt dafür, dass die Olympischen Spiele – anders als vor drei Jahren in Japans Hauptstadt Tokio – diesmal nicht mit Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie verbunden sind.

„Ich freue mich sehr darauf, mich frei bewegen und zum Beispiel in der Mensa im olympischen Dorf mit den Leuten unterhalten zu können. In Tokio war das nicht möglich, da waren überall Plexiglasscheiben dazwischen. Überhaupt freue ich mich sehr darauf, andere Leute – auch aus ganz anderen Kulturen – kennenzulernen“, so Mark Lamsfuß vor der Abreise nach Paris.

Mark Lamsfuß und Marvin Seidel sind bereits am Dienstag von Saarbrücken aus angereist

Für ihn und seinen langjährigen Spielpartner Marvin Seidel (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim), mit dem er vor zwei Jahren EM-Gold im Herrendoppel holte, ging es am Dienstag von Saarbrücken aus – wo die beiden am Bundesstützpunkt Doppel/Mixed trainieren – gemeinsam mit Chef-Bundestrainer Hannes Käsbauer und Jeppe Ludvigsen aus dem Bundestrainerteam Doppel/Mixed mit dem Zug in die französische Hauptstadt. „Das war eine sehr entspannte Anreise. Bis wir im olympischen Dorf waren, hat es gerade einmal dreieinhalb Stunden gedauert – Wahnsinn!“

Das olympische Dorf sei „echt richtig cool, sehr schön gemacht“, so Mark Lamsfuß, der insbesondere vom Empfang am Haus des deutschen Teams begeistert berichtet: Es wurde Musik gespielt, zahlreiche Betreuerinnen und Betreuer applaudierten den neuen Bewohnern und feierten sie. „Das war ganz herzlich und nett“, so der WM-Dritte von 2022 im Mixed, der sich mit Marvin Seidel, Herreneinzel-Spezialist Fabian Roth vom TV Refrath aus Bergisch Gladbach sowie einem Boxer das Appartement teilt. „Die Appartements sind sehr einfach gehalten und haben leider kaum Farbe. Da könnte man sich ein bisschen mehr wünschen. Die Pappbetten sind okay, alles im Rahmen“, beschreibt der Athlet des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) die Gegebenheiten im olympischen Dorf.

Schon den ersten Topstars begegnet

Die Atmosphäre sei gut, das Wetter toll und die Bedingungen in der Trainingshalle top, meint Mark Lamsfuß weiter. Auch zahlreichen Topstars der internationalen Sportszene begegnete er seit seiner Ankunft im olympischen Dorf bereits, darunter den Tennisspielern Carlos Alcaraz (Spanien) und Andy Murray (Großbritannien). Genauso sah Mark Lamsfuß schon Judoka Anna-Maria Wagner, die bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit Basketballer Dennis Schröder die deutsche Fahne trug.

Apropos Eröffnungsfeier: „Wir haben uns dazu entschlossen, mit einzuziehen und dieses Erlebnis mitzunehmen. Das ist halt etwas Einmaliges. In Tokio haben wir das nicht gemacht, aber diesmal wollen wir das mitnehmen und alles ein bisschen genießen“, blickte Mark Lamsfuß auf das besondere Event am Freitagabend voraus.

Tags darauf steht für ihn dann das erste Vorrundenmatch in der Gruppe C auf dem olympischen Programm: Gegen 14.50 Uhr treffen Mark Lamsfuß und Marvin Seidel in der Arena Porte de la Chapelle als Weltranglisten-31. im Herrendoppel auf die Weltranglistensiebten Fajar Alfian/Muhammad Rian Ardianto aus Indonesien.

„Das war jetzt alles nicht optimal mit meinem Knie. Daher versuche ich, das Spiel mit Freude anzugehen, Spaß zu haben und erst mal nicht zu viel zu erwarten“, so der Wipperfürther.