Die aktuelle Großbaustelle im Wiehler Stadtkern machte die Suche nach der richtigen Zufahrt zu den Parkplätzen der Volksbank in Wiehl am Montagabend nicht leicht. „Ortskundige wissen, dass man auch unten herumfahren kann“, merkte Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg, an, als er die rund 50 Gäste im Wiehler Forum zur diesjährigen Siegerehrungs-Gala des Sommerwettbewerbs dieser Zeitung begrüßte, der erneut in Kooperation mit der Volksbank Oberberg stattfand.
Sie alle hatten am mittlerweile 15. Sommerwettbewerb teilgenommen und ihre sehr persönlichen Geschichten zum Thema „Meine besondere Begegnung“ eingereicht. Unter den vielen Einsendungen waren 20 Geschichten ausgewählt worden, die im Laufe der Sommerferien in dieser Zeitung vorgestellt worden waren.
„Am Privatleben teilhaben lassen“
„Es ist nicht selbstverständlich, dass sie alle uns und die Leserinnen und Leser ein Stück weit an ihrem Privatleben haben teilhaben lassen“, betonte Stockhausen. Einen Dank an alle Teilnehmenden sprach auch Chefredakteurin Cordula von Wysocki aus: „Jede Einsendung ist auch für uns eine besondere Begegnung mit einer Geschichte, die dahinter steckt“, erklärte sie und berichtete von ihrer eigenen ganz persönlichen besonderen Begegnung vor über 30 Jahren mit dem Journalisten Günter Wallraff.
Diesen habe sie im Urlaub in Nordfrankreich getroffen und sich mit ihm über dessen journalistische Arbeit sowie seine Leidenschaft für das Sammeln von Steinen ausgetauscht. Gemeinsam blickten anschließend Arnd Gaudich, kommissarischer Redaktionsleiter der Oberbergischen Volkszeitung/Oberbergischer Anzeiger, und Thomas Knura, Pressesprecher der Volksbank Oberberg, auf die ausgewählten Geschichten zurück. Interessiert und gerührt verfolgten die Gäste die Berichte der Leserinnen und Leser, die bei ihren Geschichten auch selbst noch einmal zu Wort kamen.
Klaus Lempio wurde als Erstplatzierter nach vorne gebeten. Der ehemalige Mitarbeiter der Lufthansa aus Oberwiehl hatte Anfang der 1970er Jahre in Nizza einen alten Bauern getroffen. Trotz Sprachschwierigkeiten und anfänglicher Skepsis verabschiedeten sie sich nach vielen Gläsern Wein freundschaftlich. „Das ist gelebte Völkerverständigung“, betonte Arnd Gaudich und gratulierte. Cordula von Wysocki und Ingo Stockhausen überreichten neben dem Preisgeld eine Trophäe mit zwei goldenen, sich berührenden Händen, an den Sieger.
Die Gewinner
1. Platz (1000 Euro): Klaus Lempio, „Völkerverständigung im Weinkeller“.
2. Platz (500 Euro): Martina Deckarm, „Von wegen böse Schwiegermutter“.
3. Platz (250 Euro): Cäcilie Kinting, „Nicht die Cousine, ich bin die Frau Adenauer“.
Plätze 4 bis 20 (dotiert mit jeweils 100 Euro, alle ausgezeichneten Teilnehmenden aufgelistet in der alphabetischen Reihenfolge ihrer Nachnamen): Manfred Bösinghaus, Beate Chmiela und Peter Müller, Regina Frashek, Jutta Hube, Annelie Hund, Jens Klein, Ute Koch, Sylvia Korn, Jutta Krumm, Karin Madel, Maria Marx, Heike Roloff, Volker Schirrmacher, Iris Traudisch, Heidrun Vogel, Oliver Voßwinkel, Dorothea Wigger. (lth)
Die Trophäe soll im Schlafzimmer einen Platz finden, das Geld wolle er spenden, verriet Klaus Lempio. Eine Jury, bestehend aus Redaktionsleiter Arnd Gaudich, Volksbank-Pressesprecher Thomas Knura, Radiomoderatorin Alex Pesch von Radio Berg, der Künstlerin Sabine Wallefeld sowie Tobias Schröter, Ex-Profihandballer des VfL Gummersbach, hatte über die Rangfolge der Geschichten entschieden.
Auf Platz zwei hatten sie Martina Deckarm aus Gummersbach-Dümmlinghausen gewählt, die von ihrer liebevollen Schwiegermutter berichtete. Auf dem dritten Rang landete Cäcilie Kinting aus Reichshof-Eiershagen, die als junges Mädchen Konrad Adenauer traf, den ersten Kanzler der Bundesrepublik. Er war von einer Afrika-Reise zurückgekehrt und schenkte ihr eine Kette, die sie bis heute in Ehren hält und auch am Abend der Gala mitgebracht hatte. Nach der Siegerehrung tauschten sich die Anwesenden untereinander noch lange aus, sodass es am Abend im Wiehler Forum zu jeder Menge neuen und ganz spannenden Begegnungen kam.