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Gute Laune trotz Krieg und KlimakriseErntefest in Drabenderhöhe lockt viele Besucher

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Auch das junge Gemüse aus Kita und Grundschule war wieder dabei, als der Ernteumzug an der evangelischen Kirche vorbeizog.

Drabenderhöhe – „Das Erntefest ist wieder da, wir feiern es wie jedes Jahr!“ Die Dorfgemeinschaft Niederhof-Hahn hatte mit ihrem Mottowagen, der ein mit Körnern beklebtes großes Füllhorn zeigte, den Nagel auf den Kopf getroffen. Der weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Umzug lockte am Sonntag nach zweijähriger Corona-Pause Hunderte von Besuchern mit farbenprächtigen Motivwagen auf die Höhe.

Mit Dudelsäcken und Trommeln kündigte die „Nutscheid Forest Pipe Band“ unter Leitung von Wolfgang Renz vor der Kirche die Ankunft des Festzuges an. Die Kutsche des Erntepaares Doris Kraus und Markus Stache aus Brächen wurde von zwei Kaltblütern gezogen und von Günter Löffelsender aus Eulenthal gelenkt. „Man sollte nicht glauben, dass es so viele Brächener gibt“, kommentierte Annette Müller die Zahl der Nachbarn, die das Erntepaar begleiteten.

Seit 24 Jahren beim Erntefest im Einsatz

Gemeinsam mit Uli Frommhold stellt Müller seit 24 Jahren die Zugteilnehmer vor, die diesmal über die Zeith-, Herrenhofer- und Alte Kölner Straße über die Drabenderhöher Straße zum Siebenbürger Platz bis an das Gemeindehaus gingen. Dort kommentierten Thomas Seimen und Angelika Knips den Zug, der Höhepunkt des 65. Erntefestes war.

Die Kids des Adele-Zay-Kindergartens waren „dem Gemüse auf der Spur“ und tippelten verkleidet als Paprika, Tomaten und Gurken über den Asphalt. Ein alter Kanonenofen stand auf dem Wagen der Nachbarschaft Biesengarten, getreu dem Motto: „Wird Gas und Strom uns zu teuer, heizen wir mit Holz das Feuer.“ Die Bröltaler Jugend, begleitet von ihrem Erntepaar Diana und Christoph Kaltenbach, griff dasselbe Thema auf: „Putins Krieg zum Trotz, nehmen wir wieder Axt und Klotz.“

Der Erntepaar Doris Kraus und Markus Stache fuhr mit zwei Kaltblütern und jungen Hofdamen vor.

„Roboter, Windkraft und Solar findet der Bauer wunderbar“ meinten die Hillerscheider und transportierten ein Windrad, Solarpaneele, Mähroboter und einen Bauern im Liegestuhl (mit Dackel im Arm) durchs Dorf. Die evangelische Jugend grüßte mit Regenbogenfarben und wünschte sich eine Welt voller Liebe. Die Nachbarschaft der Mühlbacher Gasse griff die Problematik des Bienensterbens auf und zeigte in einem Glaskasten ein lebendes Bienenvolk, das von Imker Georg Amser betreut wird.

Im Zeichen des Regenbogens war der evangelische Kindergarten unterwegs, der seit 30 Jahren den Zug mit immer wieder neuen Themen bereichert. 186 Mädchen und Jungen der Grundschule tummelten sich als Sonnenblumen zwischen den Fußgruppen, unter anderem aus dem Löher Weg. Die Scheidter präsentierten eine Darstellung der Claas-Scheune, in der seit gut 50 Jahren die Dorfgemeinschaft feiert und verkündeten: „Fällt die Ernte gut aus, feiert Scheidt in Saus und Braus.“

Neben den Kapellen sorgten viele alte Traktoren für den richtigen Erntesound.

Für musikalische Begleitung sorgten das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe unter Leitung von Michael Schumachers, der Musikverein Heddinghausen mit Thomas Schäfer und das BCM Bläsercorps Much mit Ralf Stümper an der Spitze. Zwischen den bunt geschmückten Wagen und Fußgruppen knatterten immer wieder historische Traktoren, die von den Zuschauern bewundert wurden.

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Einem Volksfest glich das Treiben anschließend rund um das Gemeindehaus mit Kinderkarussell und Schießbude. Auftritte des Bielsteiner Karnevalsvereins und des Blasorchesters rundeten das Programm ab.