Die neue Bücherbörse Oberberg will ausgedienten Lesestoff an neue Besitzer vermitteln und dabei etwas Gutes tun.
Lesend Menschen unterstützenDie Bücherbörse Oberberg geht am Sonntag an den Start
Es gibt kaum einen Menschen, der Bücher einfach im Papiermüll entsorgt. „Bücher wirft man nicht weg“, sagt auch Lisa Dross überzeugt. Doch wohin mit all dem Lesestoff, wenn das heimische Regal langsam überfüllt wirkt oder ein Buch einfach mal nicht das Richtige war? „Zur Bücherbörse!“, meint Lisa Dross und berichtet, dass sie gerade mit sechs weiteren Buchfans dabei ist, einen Verein zu gründen, dessen Vorsitz sie übernehmen möchte. Ziel des Vereins mit Sitz in Waldbröl ist es, gebrauchte Bücher zu sammeln, um sie dann, einmal jährlich, bei einem großen Event für kleines Geld zu verkaufen. Der Erlös soll für Projekte in Afrika verwendet werden.
Bei der Kölner Bücherbörse Tipps geholt
Das Konzept der Kölner Bücherbörse begeisterte Lisa Dross schon lange und inspirierte sie, es in der Region zu etablieren. Um die oberbergische Bücherbörse auf den Weg zu bringen, holte sie sich Tipps vom Kölner Team und fand schnell motivierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter zur Gründung eines Vereins. So ist unter anderem Johannes Dörfel, Schulleiter der LVR-Hugo-Kükelhaus-Schule, Teil des Vorstandes und wird das Schulgelände in Oberbantenberg für die erste Sammelaktion öffnen. „Wir hoffen auf gut erhaltene, möglichst aktuelle Bücher, gerne aus allen Genres. Kinderbücher wären auch toll“, sagt Vorstandsmitglied Michèle Kogelheide.
Spiele werden allerdings nicht angenommen, betont sie. Die Gründerinnen und Gründer haben auch schon weitere Ideen, um an Bücher zu kommen. So berichtet Lisa Dross von einem Büchertaxi, das vielleicht zu den Markttagen mehrere Städte anfährt und den Lesestoff einsammelt. Auch könnte sie sich vorstellen, Kisten in Bäckereien aufzustellen, die dann – hoffentlich gut gefüllt – einmal pro Woche eingesammelt würden.
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Unterstützen möchten die Macherinnen und Macher der Bücherbörse Projekte zweier oberbergischer Ärzten. Dr. Berndt Otte engagiert sich seit vielen Jahren in Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo, Dr. Stephan Schwabe macht sich für Menschen in Liberia stark. In Kinshasa soll mit Hilfe der Bücherbörse eine Schule entstehen, in Liberia fließt das Geld in ein Behindertenheim.
„Wir wollten bewusst regionale Projekte unterstützen, die im globalen Süden ohne riesige Bürokratie arbeiten, damit wir wissen, dass das Geld wirklich bei den Menschen ankommt“, betont Lisa Dross. Ein Fernziel, so verrät Michèle Kogelheide, sei es, Afrika irgendwann einmal zu besuchen, vielleicht dann auch schon sagen zu können, dass durch die oberbergische Bücherbörse eine Schule entstand. Wer dabei helfen möchte, kann Bücher spenden, den Verein finanziell unterstützen und sich, vermutlich im Herbst, beim Verkaufsevent mit neuem Lesestoff eindecken.
Die erste Bücherannahme findet am Sonntag, 21. Mai, von 10 bis 16 Uhr an der LVR-Hugo-Kükelhaus-Schule, Fritz-Rau-Straße 1 in Wiehl-Oberbantenberg statt. Weitere Infos zum Verein finden sich im Internet.