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Repair-CaféManchmal sind auch Tränen in Waldbröl Dank für eine Reparatur

Lesezeit 3 Minuten
Der Ehrenamtler Diethelm Noll (links), repariert den Verstärker des Waldbrölers Martin Klein (Mitte) im Waldbröler Repair-Café, ein weiterer Helfer gibt Tipps von der Seite.

Der Ehrenamtler Diethelm Noll (links), repariert den Verstärker des Waldbrölers Martin Klein (Mitte) im Waldbröler Repair-Café, ein weiterer Helfer gibt Tipps von der Seite.

Seit acht Jahren gibt es in Waldbröl das Repair-Café. Doch geht es im Bürgerhaus an der Kaiserstraße längst nicht mehr nur um Reparaturen.

„Wegwerfen? Denkste!“ – das ist acht Jahren schon und immer am letzten Samstag eines Monats das Motto im Waldbröler Bürgerhaus. Denn dann öffnet dort das Repair-Café der Ehrenamtsinitiative Weitblick seine Pforten. Jutta Ramackers ist dem Beginn dabei, bis vor wenigen Monaten hat sie als Standortlotsin das Café organisiert, heute ist sie Sicherheitsberaterin für Seniorinnen und Senioren, aber auch weiterhin als Ehrenamtliche in der Reparaturwerkstatt aktiv.

Seit dem Auftakt im Februar 2015 wurde dort bislang rund 1900 Elektro-Geräten ein zweites Leben geschenkt. „Nicht selten kommen ältere Herrschaften mit alten Erbstücken zu uns, Erinnerungsstücke aus ihrer Vergangenheit eben“, erzählt die 70-Jährige. „Umso größer ist die Freude, wenn es gelingt, die Geräte wieder in Gang zu bringen.“ Das seien auch fürs Team oft sehr bewegende Momente. „Da fließen auch mal auf beiden Seiten mehr oder weniger Tränen – der schönste Dank, den man bekommen kann.“

Auch Spielzeug wird in Waldbröl wieder in Schuss gebracht

Zuweilen kommen auch Eltern mit ihren Kindern zum Repair-Café, wenn etwa ein Spielzeug kaputtgegangen ist. „Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder lernen, dass nicht alles, was gerade nicht funktionstüchtig ist, gleich weggeworfen werden muss. Statt es neu zu kaufen, kann das alte repariert werden“, sagt Ramackers und berichtet, dass gerade Kinder dem Fachmann oder der Fachfrau bei der Reparatur mit sehr viel Neugier zuschauen. Sie seien immer besonders wissbegierig und wenn sie ihr geliebtes Kuscheltier oder anderes Spielzeug wieder in die Hände nehmen können, strahlten sie übers ganze Gesicht.

Aber nicht nur ums Reparieren geht’s im Bürgerhaus: Das Café dient zudem als Treffpunkt für Freunde, Bekannte und Nachbarn. „Sie verabreden sich, um bei Kaffee und Kuchen Neuigkeiten auszutauschen oder einfach, um in Gesellschaft Zeit zu verbringen, anstatt allein zu Hause zu sitzen“, weiß Jutta Ramackers.

Und wer das Bürgerhaus betritt, der kommt nicht umhin, eine hölzerne Box zu bemerken: Darin werden defekte oder alte Handys gesammelt, diese werden dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) übergeben. „Der bringt die Handys zum Recyceln und für jedes Handy erhält der Nabu eine Spende, um eigene Projekte zu finanzieren“, erklärt Ramackers. Menschen, für die der Umgang mit Smartphone, Tablet oder Notebook ein Buch mit sieben Siegeln ist, können ein weiteres Angebot nutzen: IT-Fachmann Sven Eschmann (46) erklärt bei Bedarf das Gerät, und das ohne Anmeldung. „Vorbeikommen, das Problem beschreiben, dann schauen wir zusammen nach einer Lösung“, sagt er.

Das Waldbröler Repair-Café ist an jedem letzten Samstag des Monats, 9 bis 13 Uhr, im Bürgerhaus, Kaiserstraße 82 (Eingang auf der Rückseite), geöffnet.

www.obk.de