- Der frühere BMX-Weltmeister Ralf Maier soll in Waldbröl eine Bike- und Skate-Anlage entwerfen.
- In der Niederhofer Klus hat er dafür mehr als einen Hektar Platz.
- Das Sportanlagenprojekt wird mit viel Geld vom Land NRW finanziert.
Waldbröl – 1990 war er Weltmeister auf dem BMX-Rad, ein Jahr zuvor hatte sich Ralf Maier bereits den deutschen Meistertitel erkämpft. Als Landschaftsarchitekt lässt es der 52 Jahre alte Kölner heute ruhiger angehen: Er entwirft etwa Bike- und Skate-Anlagen auf Papier und stellt sie dann in die Landschaft.
So auch in Waldbröl: Die Marktstadt lässt den Weltmeister ran und hat Maier recht kurzfristig beauftragt, Pläne für die Niederhofer Klus und für die Sportanlage dort zu entwerfen. Dies ist jetzt in einem Workshop mit gut 25 Teilnehmern geschehen, das haben die Mitglieder des Stadtrats am Mittwochabend erfahren.
Eile ist geboten
Weil die Marktstadt das Investitionspaket des Landes zur Förderung von Sportstätten anzapfen will, ist Eile geboten. Denn es verspricht Kommunen, die ihre Anträge noch in diesem Jahr formulieren, eine Finanzierung zu 100 Prozent, im kommenden soll diese Quote immerhin bei 90 Prozent liegen.
Waldbröls Politiker waren nun dazu aufgerufen, Prioritäten zu setzen. Demnach liegt – nach einstimmigem Votum – das Sportzentrum zwischen Venn- und Talstraße auf Platz eins, die Entwürfe dafür waren bereits Ende August vorgestellt worden. Allein dieser Antrag geht jetzt an die Bezirksregierung.
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Auf den Plätzen zwei und drei folgen der „Rollsportpark“ (Arbeitstitel) in der Klus und die Freizeitanlage an der Mecklenburger Straße im Stadtteil Eichen. Diese Vorhaben stehen also auf der Agenda für 2021.
Bei einem Termin in Köln, so berichtet Hartmut Schröder vom Fachbereich Bauen, sei die Stadt durch die Blume dazu aufgefordert worden, Maß zu halten bei Förderanträgen und etwas sparsamer damit umzugehen, da bereits viel Geld nach Waldbröl geflossen sei. So will die Stadt auch nicht die höchstmögliche Summe – 750.000 Euro – kassieren: Der Umbau und die Erweiterung des Sportzentrums sind mit etwa 640.000 Euro kalkuliert. Nahezu 720.000 Euro kostet das Klus-Projekt, die Mehrzweckanlage in Eichen liegt bei 130.000 Euro.
Weltmeister Maier freut sich über seine Aufgabe in Waldbröl und auf die Arbeit an den drei Plätzen in der Klus: Auf einer Fläche von etwa 12.000 Quadratmetern sollen ein Pumptrack, eine Skate- und eine Dirt-Anlage entstehen.
Dafür soll der neue Stadtrat bis Mitte 2021 Baurecht schaffen. „Der Reiz an diesem Park ist seine Hanglage mitten im Grünen, umgeben von nichts anderem als Natur“, führt der Kölner Landschaftsarchitekt aus. Auf weiteren 9000 Quadratmeter sollen zudem Pflanzen und Gehölze gedeihen. Und von den jugendlichen Bikern und Skatern selbst, so ergänzt Schröder, stamme der Wunsch nach einer Wildblumenwiese.