Die Roseggerschule boomt. Doch könnte die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen begrenzt werden. Einer der Schulhöfe soll bebaut werden.
Trotz RaumnotAnbau für Förderschule in Waldbröl soll frühestens 2026 kommen
Frühestens mit dem Schuljahr 2026/2027 soll die große Raumnot an der Waldbröler Roseggerschule ein Ende haben, dann könnte der obere Schulhof bebaut werden. Das berichtete Carina Hilger vom Zweckverband der Förderschulen am Donnerstagabend im Schulausschuss des Stadtrats. Die Roseggerschule ist eine Förderschule mit den Schwerpunkten „Emotionale und soziale Entwicklung“ und „Lernen“, die Gummersbacher Jakob-Moreno-Schule gehört ebenfalls zum Zweckverband, der im Fachbereich Schule und Sport der Stadt Gummersbach angesiedelt ist.
Mit einem früheren Baubeginn ist in Waldbröl wohl nicht zu rechnen
„Mit einem früheren Beginn der Bauarbeiten ist leider nicht zu rechnen“, bedauerte Hilger. Für die Bildungslandschaft Oberbergs sei die Roseggerschule „unfassbar wichtig“. Bis die Bagger dort anrollen, sollen mobile Pavillons die Not der Waldbröler Schule zumindest lindern: Zwei davon stehen seit etwas mehr als einem Jahr bereits am Spielplatz und vor dem Werkraum.
Zwei weitere sind zum Ende der Sommerferien dort platziert worden, wo der Neubau errichtet werden soll. Ein Pavillon bietet jeweils einer Klasse Platz. Zurzeit besuchen nach Angaben von Konrektorin Kerstin Claus-Ising 272 Kinder und Jugendliche die Schule an der Zuccalmagliostraße, 75 von ihnen kommen aus der Nachbargemeinde Windeck.
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Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an der Roseggerschule könnte auf 300 „gedeckelt“ werden
Bei aller Freude über die neuen Pavillons: „Nutzen können wir diese noch nicht: Es gibt keinen Strom“, berichtete Claus-Ising, somit blieben auch die flammneuen, digitalen Tafeln finster. Vor den Sommerferien hat die Schule mehr als 50 Abgänger entlassen, nach den Ferien gab es 45 Neuzugänge – die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler bleibt also in der Balance. „Wir kommen hin, irgendwie“, sagt die Konrektorin mit Blick auf den Mangel an Platz.
Seit dem Schuljahr 2021/2022 besteht eine Kooperation mit der Freien evangelischen Kirchengemeinde in Waldbröl, Unterricht findet seither auch im Gemeindehaus an der nahen Tersteegenstraße statt. „Das soll fortgeführt werden“, kündigte Fachbereichsleiterin Carina Hilger an. Seit jenem Schuljahr dauern auch bereits die Gespräche zur Erweiterung der Roseggerschule an. „Aber erst jetzt ist die Machbarkeitsstudie unterwegs.“
Billig sind solche Lösungen nicht: Die Mietkosten bezifferte Hilgers allein für das laufende Jahr auf mehr als 50.000 Euro, der Unterhalt der Schule liege bei etwa 425.000 Euro insgesamt, kostspielig sei insbesondere die Stromversorgung. Ein weiterer Kostenfaktor seien viele Einbrüche und ungebetene Gäste, die sich außerhalb der Unterrichtszeit auf dem Gelände tummeln und gern etwas kaputtmachen. Macht der Hausmeister Urlaub, sieht ein Wachdienst nach dem Rechten“, ergänzte Carina Hilger.
Um die Zahl der Schülerinnen und Schüler künftig unter Kontrolle zu bekommen, könnte diese gedeckelt werden, die Rede ist von 300. „Es kommt aber zudem oft vor, dass wir Kinder und Jugendliche auch im laufenden Schuljahr aufnehmen müssen“, schilderte Kerstin Claus-Ising. „Sie starten an einer anderen Schule – und wenn sie dort nicht zurechtkommen, wechseln sie zu uns.“