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„Stunde der Wintervögel“Die Kohlmeise bleibt der häufigste Vogel in Oberberg

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Oberberg – Die Kohlmeise bleibt der häufigste Vogel an den oberbergischen Futterhäuschen. Bei der Vogelzählung „Stunde der Wintervögel“ am vergangenen Wochenende landete sie sowohl mit 2548 gesichteten Exemplaren als auch mit einer Verbreitung in mehr als 94 Prozent der Gärten wieder auf dem ersten Platz.

Auch auf den nächsten Rängen gab es keine Veränderungen. So zeigt es die Statistik, die der Naturschutzbund (Nabu) im Nachgang zu seiner Bürgeraktion veröffentlicht hat. In Oberberg auf dem zweiten Platz gelistet wird demnach der in ganz NRW und dem übrigen Deutschland sonst am stärksten verbreitete Haussperling.

Die Kohlmeise bleibt der häufigste Gast an den oberbergischen Futterhäusern.

Auffälligste Veränderung in der Statistik ist die Rückkehr des Stars. Mit 849 Sichtungen steht er an fünfter Stelle, im vergangenen Jahr tauchte er nicht in den Top Ten auf. Horst Kowalski sieht aber keinen Grund zur Entwarnung. Es sei ungewiss, inwiefern es sich hierbei um Stare handelt, die in Oberberg auch brüten, oder nur um Wintergäste aus dem kalten Osten. Der Bergneustädter Vogelexperte und stellvertretende Nabu-Landesvorsitzende, der selbst zur „Stunde der Wintervögel“ wie immer eine Runde durch die Altstadt gedreht hat, geht von einem weiterhin zurückgehenden Bestand aus.

Das sei vor allem auf die zunehmende Stallhaltung des Weideviehs zurückzuführen: „Dass es keine Kuhfladen mehr gibt, ist eine der Hauptursachen für den Rückgang des Stars in Deutschland.“ Erfreulich ist für Kowalski, dass immerhin 420 Grünfinken beobachtet worden sind, obwohl diese Art derzeit massiv unter einer Infektionskrankheit leidet.

Viele Eichelhäher

Den massiven Anstieg der Eichelhähersichtungen auf knapp zwei pro Garten hat Kowalski erwartet. Das reiche Angebot an Eicheln in diesem Jahr habe auch Häher aus Nord- und Osteuropa angelockt. Überhaupt sei der Klimawandel mit weitreichenden Wanderungsbewegungen verbunden, wie die Überprüfung von Beringungen beweisen, sagt der Ornithologe. „Das gilt auch für die 16 Hausrotschwänze, die in Oberberg gezählt wurden, hier aber im Januar eigentlich nicht hingehören.“

Gleiches gilt für die Singdrossel, sodass Kowalski davon ausgeht, dass einige der 14 gesichteten Vögel tatsächlich weibliche Amseln waren. Bei der Bewertung der Daten müsse man Verwechslungen immer voraussetzen, die umso schwerer wiegen, wenn es sich um Einzelmeldungen handelt wie bei Rotdrossel oder die Feldlerche.

Mehr Vögel in Oberberg

In Oberberg wurden diesmal insgesamt 17 980 Vögel erfasst, im vergangenen Jahr waren es nur 15 509. Gestiegen ist auch die Zahl der Teilnehmer: In 419 (2019: 387) Gärten machten 564 (543) Vogelfreunde mit. Wenn man die Zahlen für NRW und ganz Deutschland zusammennehme, bekomme man durchaus wertvolle Daten, merkt Horst Kowalski an. Schließlich sei die Nabu-Vogelzählung Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

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„Spannend sind für uns vor allem die langfristigen Veränderungen über zehn Jahre“, sagt der Ornithologe. Hier sei der Einfluss des Klimawandels auf den Vogelzug schon deutlich zu beobachten. „Allein deshalb ist noch kein Vogel ausgestorben“, meint Kowalski. Aber wenn Zugvögel – wie derzeit die Kraniche – wegen der milden Witterung sich früher auf den Rückweg machen, könne ein heftiger Wintereinbruch zur tödlichen Falle werden.